Spotify, der schwedische Pionier im Audio-Streaming, hat am Dienstag angekündigt, für das vierte Quartal einen Gewinn zu erwarten, der die Vorhersagen der Wall Street übertreffen könnte. Dies basiert auf drastischen Kostensenkungen und einem voraussichtlich starken Anstieg der Abonnentenzahlen in der entscheidenden Weihnachtszeit. Die Aktie des Unternehmens sprang nach Veröffentlichung der Nachricht um 7,7 % in die Höhe.
Seine Strategie zur Ertragssteigerung beinhaltete die Entlassung von Mitarbeitern, das Zurückziehen von Podcasts und die Reduzierung von Marketingausgaben im vergangenen Jahr. Zudem wurden die Preise für seine Premium-Angebote in den USA angehoben, um die Nachfrage zu nutzen. So rechnet das Unternehmen im vierten Quartal mit einem operativen Gewinn von 481 Millionen Euro, was über den durchschnittlichen Schätzungen der Analysten von 445,7 Millionen Euro liegt.
Auch die Prognose für monatlich aktive Nutzer (MAUs) übertraf die Erwartungen: Spotify erwartet 665 Millionen, während Analysten von 661 Millionen ausgegangen waren. Im gleichen Quartal soll die Anzahl der Premium-Abonnenten um etwa 8 Millionen auf insgesamt 260 Millionen ansteigen. Neben einem werbegestützten kostenlosen Dienst, der nur eingeschränkte Funktionen bietet, verkauft Spotify Premium-Abonnements mit vollständigem Zugriff auf alle Funktionen.
Um mehr Nutzer anzuziehen, hat Spotify kontinuierlich neue Premium-Features eingeführt und im September ein Tool zur automatischen Playlist-Erstellung mit generativer KI auf vier neue Märkte, einschließlich der USA, ausgeweitet. Trotz dieser Bemühungen und eines 12%-igen Anstiegs der Premium-Abonnentenzahl auf 252 Millionen blieb die Umsatzsteigerung im dritten Quartal unter den Erwartungen.
Die Gesamteinnahmen stiegen um 19 % auf 3,99 Milliarden Euro und verfehlten damit die prognostizierten 4,02 Milliarden Euro, was auf eine Abschwächung im digitalen Werbemarkt zurückzuführen ist. Ebenso wird der starke Dollar voraussichtlich die Einnahmen im vierten Quartal mit 4,1 Milliarden Euro belasten, die die Schätzungen von 4,26 Milliarden Euro verfehlten.
Das Bruttoergebnis stieg jedoch um erfreuliche 40 % auf 1,24 Milliarden Euro, über den erwarteten 1,22 Milliarden Euro, und die Bruttomarge besserte sich von 29,2 % im Vorquartal auf 31,1 %.