28. November, 2024

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Spotify auf Erfolgskurs: Kursrallye und mögliche Aktiensplit-Überlegungen

Spotify auf Erfolgskurs: Kursrallye und mögliche Aktiensplit-Überlegungen

Die Finanzwelt hat zuletzt vermehrt Zeuge von Aktiensplits bei großen Technologieunternehmen wie Amazon, Alphabet, Nvidia und Tesla geworden. Diese Maßnahme erweist sich als populär, um den Zugang einzelner Investoren durch niedrigere Stückpreise zu erleichtern, auch wenn die fundamentalen Geschäftsdaten davon unberührt bleiben. Ein möglicher Kandidat für einen solchen Aktiensplit könnte nun Spotify sein. Die Aktie des Audio-Streaming-Giganten ist seit Anfang 2023 um über 500 % gestiegen und nähert sich der Marke von 500 US-Dollar pro Aktie. Diese Entwicklung lässt die Frage aufkommen, ob ein Einstieg in die Aktie auch nach den jüngsten Kursgewinnen noch lohnenswert ist. Spotify ist als einer der führenden Musik- und Podcast-Streaming-Dienste weltweit bekannt und verzeichnete kürzlich 640 Millionen monatlich aktive Nutzer – nur YouTube könnte in diesem Segment eine größere Reichweite vorweisen. Der Hauptbestandteil von Spotifys Einnahmen ist sein abofinanzierter, werbefreier Musikhördienst. Seit dem Börsengang 2018 wuchs der Umsatz in diesem Bereich konstant, mit einem kürzlichen Anstieg von 24 % auf währungsbereinigter Basis. In US-Dollar nähert sich der Bereich einem Jahresumsatz von 15 Milliarden US-Dollar. Während das Umsatzwachstum nie infrage gestellt wurde, waren Investoren in der Vergangenheit über die Profitabilität besorgt. Mit einer Bruttomarge von 26,4 % und einer operativen Marge von nur 1,0 % im dritten Quartal 2023 schien Spotify Schwierigkeiten zu haben. Eine drastische Veränderung trat jedoch innerhalb eines Jahres ein: Im dritten Quartal 2024 betrug die Bruttomarge 31,1 %, und die operative Marge schoss auf 11,4 % hoch. Diese beeindruckende Wende ist auf mehrere Ursachen zurückzuführen. Erstens reduzierte Spotify seine Vollzeitbeschäftigten um über 20 % ohne negativen Einfluss auf das Umsatzwachstum. Zweitens nahm der Umsatz aus dem margenstarken Werbemarkt zu, was die Bruttomarge ausweitete. Drittens traute sich Spotify, die Preise für seine Abonnementdienste zu erhöhen, was – zusammen mit der reduzierten Mitarbeiterzahl – zu einer signifikanten operativen Hebelwirkung führte. Ein großes Fragezeichen bleibt dennoch: Kann Spotify 1 Milliarde Nutzer erreichen? Trotz der beeindruckenden Nutzerzahlen von 640 Millionen schwebt die Sorge einer Marktsättigung im Raum. In reifen Märkten wie den nordischen Ländern mag dies zutreffen, jedoch sind viele Regionen weltweit, insbesondere Indien, Indonesien und Lateinamerika, noch nicht gesättigt. Das weitere Wachstum der Internetdurchdringung in diesen Regionen könnte Spotify zukünftig zu neuen Höhen führen.