In einem aufsehenerregenden Kartellrechtsstreit hat sich das US-Justizministerium zusammen mit 16 Bundesstaaten hinter den Live-TV-Anbieter FuboTV gestellt, der sich gegen das geplante Sportstreaming-Angebot „Venu Sports“ von Größen wie Disney, Fox und Warner Bros Discovery wehrt. FuboTV hatte im Februar die medienwirksame Klage eingereicht, in der sie argumentierten, dass Venu Sports den Wettbewerb im Streaming-Markt beeinträchtigen und die Preise in die Höhe treiben könnte. Das Gericht hatte daraufhin im August eine einstweilige Verfügung erlassen, die den Start von Venu Sports vorübergehend blockierte. Diese Entscheidung soll nun vom Berufungsgericht bestätigt werden, wenn es nach den Unterstützern von FuboTV geht.
Während FuboTV die Unterstützung aus Justizkreisen als Bestätigung ihrer Position ansieht, bleiben die Mediengiganten unbeirrt. Sie argumentieren, dass Venu Sports den Verbrauchern mehr Wahlmöglichkeiten bieten würde und die Beschwerden von FuboTV sowohl faktisch als auch rechtlich unzutreffend seien.
Im September hatten sich sechs Bundesstaaten, darunter Florida, auf die Seite der Medienunternehmen gestellt. Die Streitparteien machen deutlich, dass es in diesem Fall um mehr als nur einen Marktplatz geht – es geht um die Grundsatzfrage, wie weit Kooperationen unter Wettbewerbern gehen dürfen, ohne den Markt zu schädigen.
Bekannte Juristen sehen dieses Verfahren als Präzedenzfall für die Wettbewerbsregulierung in der Digitalbranche. Richterin Margaret Garnett hatte gewarnt, dass Venu durch seine namhaften Medienpartner fast monopolartige Kontrolle über Sportübertragungsrechte erlangen könnte, was kleinere Mitbewerber in Bedrängnis brächte.
Ein Urteil in dieser brisanten Angelegenheit wird mit Spannung erwartet.