Sports Illustrated, das renommierte Magazin, hat die Namensrechte für ein Fußballstadion in New Jersey erworben – allerdings nur dem Namen nach. Das 25.000 Sitzplätze umfassende Stadion in der Nähe von Newark wird zukünftig als Sports Illustrated Stadium bekannt sein. Diese Partnerschaft hat wenig mit dem traditionsreichen Magazin selbst zu tun, außer, dass sie dessen Namen trägt. Der Wert der 13-jährigen Vereinbarung mit dem Heimstadion der New York Red Bulls aus der Major League Soccer soll Berichten zufolge über 100 Millionen Dollar betragen.
Hinter diesem Geschäft steht die Authentic Brands Group (ABG), die seit 2019 Eigentümerin des Magazins ist. ABG, spezialisiert auf den Kauf und die Lizenzierung bekannter Marken, hat bereits mit Unternehmen wie Barney's und Prominenten wie Shaquille O'Neal Erfahrung gesammelt. Sports Illustrated Tickets, eine Tochterfirma, die 2021 gestartet wurde, hat das Namensrecht von ABG erworben und hofft, von der Strahlkraft der Marke zu profitieren, um sich gegen Kontrahenten wie Ticketmaster und Eventbrite durchzusetzen.
Die Namensrechte bedeuten eine strategische Partnerschaft zwischen Sports Illustrated Tickets und den Red Bulls. Als Folge wird Sports Illustrated Tickets der exklusive Ticket-Partner des Teams. Besucher dürfen sich auf digitale "Sports Illustrated Fan Covers" freuen, und das Stadion wird eine speziell gestaltete "Club SI" Suite enthalten.
Das Geschäft ermöglicht Sports Illustrated Tickets, die Verbindung zur Marke aufrechtzuerhalten und gleichzeitig neues Publikumsinteresse zu wecken. Das Magazin selbst hat unter ABG eine Wandlung durchlaufen und sich stark ins Lizenzgeschäft verlagert. Bereits zu Beginn des Jahres gab ABG bekannt, dass die anfänglichen Investitionen von rund 90 Millionen Dollar in die Marke Sports Illustrated vollständig zurückgewonnen wurden.
Außerdem erwarb Minute Media in diesem Jahr die Rechte, um SI gedruckt und online zu veröffentlichen. Zwischen der redaktionellen Tätigkeit von Sports Illustrated und dem Fußballteam fließt dabei kein Geld, wie informierte Quellen bestätigen.
In der Vergangenheit galt das Magazin als das Nonplusultra im Sportjournalismus, hat aber wie viele traditionelle Medienunternehmen mit der digitalen Ära zu kämpfen. Durch zahlreiche Entlassungsrunden wurde die Reise von SI in den letzten Jahren von einschneidenden Veränderungen begleitet.