In den letzten Jahren prägten düstere Nachrichten über Leerstand und schwächelnde Umsätze die deutschen Innenstädte. Doch nun bringt eine neue Initiative von Decathlon frischen Wind in die verwaisten Einkaufsstraßen. Der französische Sportartikelhändler plant, bis Ende 2027 über 60 neue Filialen in zentralen Lagen zu eröffnen, um damit präsenter in den urbanen Fußgängerzonen zu sein.
Arnaud Sauret, Chef von Decathlon Deutschland, verkündet ambitionierte Investitionen von bis zu 100 Millionen Euro in Neueröffnungen und Modernisierungen bestehender Geschäfte. Die Expansion soll mehrere tausend neuen Arbeitsplätzen den Weg bereiten und strebt an, deutschlandweit Standorte in 20-minütiger Entfernung für alle Kunden zugänglich zu machen. Neben den großen Flächen an Stadträndern sollen nun kleinere Filialen in Stadtzentren den Kundenzugang erleichtern.
Der Wettbewerb um Marktanteile im milliardenschweren Sportfachhandel ist intensiv. Decathlon trifft mit Intersport und Sport 2000 auf starke Konkurrenz. Während Intersport mit 1400 Geschäften und einem Umsatz von 3,5 Milliarden Euro Marktführer ist, verfolgt auch Sport 2000 mit einem Umsatz von 2,95 Milliarden Euro ehrgeizige Expansionspläne. Decathlon will Marktanteile ausbauen und setzt dabei auf den fortwährenden Trend zu Sport und Gesundheit.
Gleichzeitig kämpfen viele etablierte Händler mit schwerwiegenden Problemen. Warenhausketten wie Galeria reduzieren Filialen, während Mode- und Kosmetikmarken wie Scotch & Soda und Body Shop Standorte schließen. Der Handelsverband Deutschland prognostiziert für dieses Jahr rund 5000 Filialschließungen deutschlandweit – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 2015.
Doch kreative Konzepte trotzen der Krise: Neben Discounteroffensiven setzen Händler wie MediaMarktSaturn auf neue Marktformate. Erfolgreiche Marken wie Thalia oder Start-ups wie Purelei und Kapten & Son eröffnen ebenfalls neue Flagship-Stores in Innenstädten, um vom physisch-kundennahen Erlebnis zu profitieren.