08. Oktober, 2024

Politik

Spitzentreffen in Ramstein: Selenskyj drängt auf mehr Waffen und Frieden in Sichtweite

Spitzentreffen in Ramstein: Selenskyj drängt auf mehr Waffen und Frieden in Sichtweite

Vor dem bedeutenden Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein, hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Appell an die Verbündeten erneuert: Eine Erhöhung der Waffenlieferungen sei unumgänglich. Insbesondere für die bevorstehenden Herbstmonate benötige die Ukraine ausreichend Unterstützung an der Front, fortschrittliche Ausrüstung für die Brigaden sowie Langstreckenwaffen, um den Druck auf Russland aufrechtzuerhalten und einen möglichen Frieden zu forcieren, erklärte Selenskyj in einer Videobotschaft aus Kiew. Er hoffe, am Samstag in Ramstein die Partner von der "dringlichen Notwendigkeit einer erheblichen Verstärkung unserer Fähigkeiten und Positionen" überzeugen zu können.

Selenskyj lud die Partnerländer dazu ein, klarzustellen, wie sie das Ende des Konflikts, die Rolle der Ukraine in der globalen Sicherheitsarchitektur und gemeinsame Schritte in Richtung eines Friedensbeginns sehen würden. Erstmals wird in Ramstein das Treffen von Staats- und Regierungschefs der unterstützenden Länder stattfinden, darunter auch der Besuch von US-Präsident Joe Biden.

Ein weiterer Punkt der Zusammenkunft ist die Investition in die ukrainische Waffenproduktion, so Selenskyj. Besonders der Ausbau der Produktion von Drohnen und elektronischen Kriegssystemen steht im Fokus. Selenskyj verfolgt die Vision, die Ukraine zu einem der größten Waffenproduzenten weltweit zu entwickeln.

Darüber hinaus will Selenskyj einen „Siegesplan“ präsentieren, der den Ländern vorgestellt werden soll, die die Ukraine stärken und zu einem Frieden beitragen könnten. Bisher ist dieser Plan nicht öffentlich bekannt, doch er umfasst voraussichtlich die Erlaubnis zum Einsatz von Langstreckenwaffen auf russischem Staatsgebiet sowie eine Einladung zu einer NATO-Mitgliedschaft.

Ein ukrainisches Führungsteam hält sich derzeit in den USA auf, um dort militärische und politische Einzelheiten des „Siegesplans“ zu erörtern. Selenskyj hat diese Absichten bereits im September während eines Besuchs bei Präsident Biden dargelegt. Die Ukraine verteidigt sich seit über zwei Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion.