18. November, 2024

Wirtschaft

Spirit Airlines: Turbulenzen auf der Route ins Insolvenzverfahren

Spirit Airlines: Turbulenzen auf der Route ins Insolvenzverfahren

Die US-amerikanische Fluggesellschaft Spirit Airlines, ein Wegbereiter der kostengünstigen Flüge, hat offiziell Insolvenz nach Chapter 11 beantragt. Die Airline kämpft seit geraumer Zeit mit erheblichen finanziellen Herausforderungen, die durch kontinuierliche Quartalsverluste und gescheiterte Fusionsversuche verschärft wurden. Eine bedeutende Rolle spielte dabei der geplatzte Zusammenschluss mit JetBlue Airways im Januar, der ursprünglich auf 3,8 Milliarden Dollar taxiert war. Hinzu kamen technische Probleme mit Pratt & Whitneys Geared Turbofan-Triebwerken von RTX, die eine beträchtliche Anzahl der Flugzeuge außer Gefecht setzten. Im Rahmen der gerichtlichen Einreichung wurden die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten von Spirit Airlines jeweils auf ein Volumen zwischen 1 und 10 Milliarden Dollar geschätzt. Eine Vereinbarung mit den Anleihegläubigern soll für Entlastung sorgen, indem Gesamtschulden reduziert und die finanzielle Flexibilität erhöht werden. Wesentlicher Bestandteil dieses Plans ist eine Zusicherung über eine 350 Millionen Dollar umfassende Eigenkapitalinvestition von bestehenden Anleihegläubigern, begleitet von einer zusätzlichen Finanzierung in Höhe von 300 Millionen Dollar während des Insolvenzverfahrens. Obwohl die Börsenlistung an der New York Stock Exchange in naher Zukunft beendet werden könnte, versichert Spirit Airlines seinen Kunden größtmögliche Stabilität: Der Flugbetrieb soll ohne Einschränkungen weiterlaufen und Buchungen sowie Flüge sollen reibungslos vonstattengehen. Der typische Verbraucher braucht sich vorerst keine Sorgen um seine Flüge oder Vielfliegermeilen zu machen. Robert W. Mann Jr., Airline-Experte und Präsident von R. W. Mann and Co., gibt an, dass sich kurzfristig für Reisende wenig ändern dürfte. Bereits betroffene Passagiere hätten ihre Umbuchungen längst erhalten. Insbesondere für Reisen rund um das Thanksgiving-Fest sieht Mann keine größeren Einschränkungen, allerdings könnten im Verlauf des Winters Änderungen und Flugstreichungen nicht ausgeschlossen werden. Eine spürbare Anpassung der Flugpläne könnte bis Jahresende Realität werden.