Spirit Airlines, der Vorreiter des „No-Frills“-Reisens in den Vereinigten Staaten, hat heute offiziell Insolvenzschutz beantragt, nachdem das Unternehmen mit einer Reihe von Quartalsverlusten, gescheiterten Fusionsversuchen und drohenden Schuldenfälligkeiten zu kämpfen hatte. Die Situation verschärfte sich, nachdem die geplante Fusion mit JetBlue Airways im Wert von 3,8 Milliarden Dollar im Januar scheiterte und ein Problem mit den Geared-Turbofan-Triebwerken von Pratt & Whitney zu einer Stilllegung vieler Flugzeuge führte.
Reisende, die sich Sorgen um ihre Urlaubsflüge machen, können jedoch beruhigt sein. Die Verantwortlichen von Spirit Airlines erklärten, dass der Flugbetrieb während des Verfahrens fortgesetzt wird und Kunden weiterhin ohne Unterbrechung buchen und fliegen können. Flugpassagiere sollten sich vorerst keine allzu großen Sorgen um ihre Reisepläne oder Vielfliegermeilen machen.
Robert W. Mann Jr., ein ehemaliger Fluggesellschaftsmanager und aktueller Präsident von R. W. Mann and Co., einer unabhängigen Luftfahrtberatung, sagte, dass die unmittelbaren Auswirkungen minimal sind. Jedoch könnten später im Winter aufgrund der Insolvenz Änderungen im Flugplan und Stornierungen auftreten.
Reisende mit bestehenden Reservierungen bei Spirit sollten aufmerksam auf Mitteilungen über mögliche Änderungen ihrer Reiserouten achten, speziell im Hinblick auf das Datum ihrer Abreise.
In Bezug auf Ticketerstattungen gibt es eine jüngst von der US-Verkehrsbehörde verabschiedete Richtlinie. Diese sieht vor, dass Fluggesellschaften Passagieren eine vollständige Rückerstattung bieten müssen, falls der Flug aus irgendeinem Grund gestrichen wird oder sich um mehr als drei Stunden bei Inlandsflügen oder sechs Stunden bei internationalen Flügen verspätet. Allerdings haben Reisende nur Anspruch auf Rückerstattungen, wenn sie sich entscheiden, nicht mit dem verspäteten Flug oder einer alternativen Route der Fluggesellschaft zu reisen.
Die Übertragung von Vielfliegermeilen oder -punkten von Spirit zu anderen Fluggesellschaften ist in der Regel nicht möglich. Mann erklärte jedoch, dass Vielfliegerprogramme wertvolle Vermögenswerte sind, die oft Insolvenzen überstehen.