18. November, 2024

Wirtschaft

Spirit Airlines: Der schmerzhafte Flug in die Insolvenz

Spirit Airlines: Der schmerzhafte Flug in die Insolvenz

Die Billigfluggesellschaft Spirit Airlines hat in dieser Woche Insolvenz nach Chapter 11 beantragt, nachdem sie mit einem langen Zeitraum von Quartalsverlusten, gescheiterten Fusionsversuchen und bevorstehenden Schuldenfälligkeiten zu kämpfen hatte. Die finanziellen Turbulenzen des in Florida ansässigen Unternehmens haben durch Motorenprobleme bei Airbus A320-Modellen, die Spirit exklusiv betreibt, zusätzliche Brisanz erhalten. Diese technische Herausforderung führte zu einer notwendigen Reduzierung der Kapazitäten. Im Januar erlitt Spirit Airlines einen herben Rückschlag, als die geplante Übernahme durch JetBlue Airways im Wert von 3,8 Milliarden Dollar platzte. Der für seine kostengünstigen Flugangebote bekannte Carrier hatte sein Engagement in Rochester 2022 mit Direktflügen nach Orlando und saisonalen Verbindungen nach Myrtle Beach begonnen, wobei Fort Lauderdale als zusätzliche Destination hinzukam. Berichten zufolge liegen Spirits geschätzte Vermögenswerte und Verbindlichkeiten bei jeweils zwischen 1 Milliarde und 10 Milliarden Dollar. Einem kürzlich mit den Anleihegläubigern geschlossenen Abkommen zufolge erwartet das Unternehmen, seine Verschuldung zu senken und somit finanziell flexibler zu agieren. Für die Passagiere von Spirit stellt sich die Frage, was sie von dieser Insolvenz zu erwarten haben. Kurzfristig sollen die meisten Flüge planmäßig stattfinden. Laut Robert W. Mann Jr., einem ehemaligen Fluggesellschaftsmanager und Präsidenten von R. W. Mann and Co., wird das Reisen zu Thanksgiving wahrscheinlich nicht beeinträchtigt. Doch könnten im Winter Flugpläne geändert oder gestrichen werden. Das US-Verkehrsministerium hat unlängst Richtlinien festgesetzt, die Passagieren bei Annullierungen oder erheblichen Verspätungen ein Anrecht auf volle Rückerstattung bieten, insofern sie sich gegen den Antritt der Reise entscheiden. Für das Flugzeugportfolio von Spirit gilt: Nicht alle Maschinen sind im Besitz des Unternehmens. Im Falle geleaster Maschinen verbleiben diese beim Leasinggeber, der die Möglichkeit hat, sie entweder erneut an Spirit oder an eine andere Airline zu verleasen.