18. Oktober, 2024

Wirtschaft

Spirit AeroSystems kämpft mit den Folgen des Boeing-Streiks

Spirit AeroSystems kämpft mit den Folgen des Boeing-Streiks

Inmitten eines länger andauernden Streiks bei Boeing hat Spirit AeroSystems angekündigt, 700 Mitarbeiter vorübergehend für 21 Tage freizustellen. Der Streik, der seit dem 13. September über 33.000 Fabrikarbeiter an der Westküste der USA betrifft, hat dazu geführt, dass die Produktion unter anderem der Boeing 767 und 777 stillgelegt wurde. Dies beeinträchtigt den Zulieferer erheblich in Bezug auf Bargeldfluss und Lagerkapazitäten.

Spirit AeroSystems, mit Sitz in Wichita, Kansas, sieht sich gezwungen, trotz bereits implementierter Maßnahmen wie einem Einstellungsstopp sowie Reise- und Überstundenbeschränkungen, weitere Schritte zu unternehmen. Laut Sprecher Joe Buccino sind die Freistellungen unvermeidlich, da die Lagerkapazitäten für die 767 und 777 erschöpft sind.

Die Lieferanten von Boeing, die erhebliche Investitionen in Materialien und Werkzeuge getätigt haben, verschieben ihre Investitionen aufgrund des anhaltenden Streiks. Sollte der Ausstand über den November hinaus andauern, hat Spirit Aero zudem vor möglichen weiteren Entlassungen gewarnt.

Boeing selbst äußerte sich nicht zu den Vorgängen, doch die vergangenen sechs Jahre waren von einer Reihe von Krisen geprägt. Dazu zählen unter anderem der 737 MAX Sicherheitsstopp nach zwei tragischen Unfällen, die globale Pandemie sowie eine Qualitätskrise.

Das zweite Quartal von Spirit Aero zeigte bereits eine Verdopplung der Verluste. Informationen von Branchenkennern deuten darauf hin, dass die Produktion der 737 MAX-Rümpfe bereits seit August deutlich reduziert wurde. Zusätzliche finanzielle Unterstützung könnte notwendig werden, da Boeing bereits Ende des letzten Jahres eine Brückenfinanzierung in Höhe von 350 Millionen Dollar einrichtete, als es Spirit Aero übernehmen wollte.

Seit März erfolgen intensivere Überprüfungen der 737 MAX-Rümpfe im Kansas-Werk von Spirit Aero, was die Auslieferungen verlangsamt. Diese Verzögerungen sowie der Streik könnten Boeings Ziel, bis Ende 2024 monatlich 38 MAX-Jets zu produzieren, gefährden.

Trotz Streik intensiviert Spirit Aero die Inspektionen der 737 MAX-Rümpfe, um vorbereitet zu sein, sobald die Produktion wieder anlaufen kann, so Buccino.