20. November, 2024

Wirtschaft

Spielwarenmarkt zeigt Resilienz – Weihnachtsgeschäft im Fokus

Spielwarenmarkt zeigt Resilienz – Weihnachtsgeschäft im Fokus

Die Spielwarenbranche, bekannt für ihre Krisenfestigkeit, bemerkt nun eine Abkühlung in der Verbraucherstimmung. Doch ihre Hoffnung ruht auf der bevorstehenden Weihnachtszeit, in der Kinder kaum auf Geschenke verzichten werden. Steffen Kahnt, Geschäftsführer des Handelsverbands Spielwaren (BVS), ist optimistisch und erwartet eine steigende Kaufbereitschaft in der Festzeit. Bereits im Vorjahr blieben die Weihnachtsausgaben trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten stabil.

Für das laufende Jahr prognostiziert der BVS einen Spielzeugumsatz von 4,4 Milliarden Euro in Deutschland, was einem Rückgang von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Joachim Stempfle vom Marktforschungsinstitut Circana erklärt, dass Verbraucher aufgrund der Inflation und der angespannten Wirtschaft eher auf kostengünstigere Spielzeugalternativen setzen.

Bei den Weihnachtseinkäufen könnte die Lage jedoch anders sein. Eine Umfrage des BVS zeigte, dass im vergangenen Jahr durchschnittlich 150 Euro pro Kind für Spielwaren ausgegeben wurden, trotz der krisenbedingten Branchenlage. Stempfle betont die Bedeutung der kommenden Wochen, da ein Großteil der Weihnachtsgeschenke traditionell im November und Dezember gekauft wird. Im Vorjahr generierte die Branche in diesen beiden Monaten 34 Prozent des Jahresumsatzes.

Dieses Jahr stehen Spielzeuge mit Künstlicher Intelligenz sowie klassische Spielwaren wie Eisenbahnen und Bausätze hoch im Kurs. Erfreulicherweise blieben die Preise stabil, und es sind auch in den nächsten Monaten keine signifikanten Preissteigerungen zu erwarten, so Kahnt. Dennoch sind Händler besorgt über ausländische Online-Plattformen, die günstiges Spielzeug anbieten, das oftmals nicht den EU-Vorschriften entspricht, sagt Ulrich Brobeil vom Deutschen Verband der Spielwarenindustrie. Diese Anbieter entziehen sich derzeit der Haftung.