28. Oktober, 2024

Märkte

Spekulative Spannung um Commerzbank: Übernahmekampf zieht Investoren an

Spekulative Spannung um Commerzbank: Übernahmekampf zieht Investoren an

Das Ringen um die Zukunft der Commerzbank heizt die Spekulationen an den Finanzmärkten kräftig an. Für ordentlich Zündstoff sorgt dabei der US-Hedgefonds D.E. Shaw, der sich jüngst stattliche fünf Prozent der Commerzbank-Anteile gesichert hat. Diese Entwicklung resultiert aus der jüngst möglichen Übernahmebestrebung der italienischen Großbank Unicredit, die bereits im September überraschend signifikanten Anteil an Deutschlands zweitgrößter Privatbank erwarb und damit den Aktienwert der Bank in die Höhe trieb.

Unicredit hält aktuell an den Fäden, um ihren Einfluss weiter auszubauen. Das Ziel: Eine Aufstockung von derzeit neun auf satte 21 Prozent der Anteile. Gelänge der Plan, avancierten die Italiener zum größten Geldgeber vor dem deutschen Staat, der seinerseits etwa zwölf Prozent hält. Doch bevor es so weit kommt, muss die Europäische Zentralbank ihren Segen geben, da sie ein wachsames Auge auf die mächtigen Banken des Euroraums hat.

Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen: Unicredit hat bereits klargemacht, dass sie eventuell sogar bis zu 29,9 Prozent der Anteile erwerben möchte – knapp unterhalb der Schwelle, ab der ein Pflichtangebot an die verbliebenen Aktionäre der Commerzbank notwendig würde. Solche Übernahmegerüchte locken Hedgefonds an, die auf saftige Prämien oder weitere Kurssteigerungen spekulieren.

In diesem Wirrwarr um Macht und Geld hat die Bundesregierung, vorerst unerbittlich, entschieden, von etwaigen Verkäufen ihrer Anteile abzusehen. Kanzler Olaf Scholz ließ durchblicken, dass er diese Manöver als unfreundliche Attacke betrachtet.