24. Oktober, 2024

Wirtschaft

Spektakuläre Wende bei Boohoo: Mike Ashley drängt auf CEO-Posten

Spektakuläre Wende bei Boohoo: Mike Ashley drängt auf CEO-Posten

In einem überraschenden Zug hat der milliardenschwere Unternehmer Mike Ashley seine Ambitionen offenbart, die Führung bei Boohoo zu übernehmen. Der britische Modehändler sieht sich mit Vorwürfen konfrontiert, ein schlechteres Management zu haben. Ashley, dessen Frasers Group, ehemals als Sports Direct bekannt, mit etwa 27 Prozent der Anteile größter Aktionär von Boohoo ist, erhebt nun den Anspruch auf den CEO-Posten.

Mit Nachdruck erklärte die Frasers Group in einem Schreiben an den Verwaltungsrat von Boohoo, dass das Unternehmen dringend Handlungsbedarf habe, um seine Geschäftsführung zu verbessern. Der Vorschlag, Ashley zum CEO zu machen, kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für Boohoo. Kürzlich hatte die Fast-Fashion-Kette bekannt gegeben, dass CEO John Lyttle zurücktreten würde, als Teil einer strategischen Neuausrichtung sowie einer umfangreichen Schuldenrefinanzierung in Höhe von 222 Millionen Pfund. Boohoo forderte in einer ersten Reaktion die Aktionäre auf, vorerst keine Maßnahmen zu ergreifen, während man die Forderungen von Frasers intern prüfe.

Ashley, der sich 2022 von der Spitzenposition seines Unternehmens zurückgezogen hatte und die Führung an seinen Schwiegersohn Michael Murray übergab, sieht sich als idealen Kandidaten für die Nachfolge von Lyttle. Ein weiteres Anliegen der Frasers Group war ein Treffen mit Mahmud Kamani, dem ausführenden Vorstandsvorsitzenden und Mitgründer von Boohoo, um über die Forderungen nach einem Sitz im Vorstand zu sprechen – ein Treffen, das bislang unbeantwortet blieb.

Die Aktien von Boohoo sind seit ihrem Höchststand Mitte 2020, als Online-Shopping während der Pandemie boomte, um mehr als 90 Prozent gefallen. Seitdem kämpft das Unternehmen mit nachlassendem Konsumverhalten und steigenden Kosten – darunter steigende Rücklaufquoten und der harte Konkurrenzkampf mit Wettbewerbern wie Shein und Temu. Ashley und seine Frasers Group sind in der Vergangenheit mehrmals mit Boohoo in Konflikt geraten, zuletzt bei Akquisitionen wie der von Missguided und Debenhams.