Die geplante Fusion zwischen Kroger und Albertsons, einer der größten Verschmelzungsversuche im Einzelhandel, ist spektakulär gescheitert. Innerhalb von lediglich 24 Stunden nach zwei abschlägigen Gerichtsurteilen in getrennten Kartellverfahren wurde der Deal begraben. Die Fusion von fast 5.000 Geschäften hätte eine bedeutende Umwälzung im US-Lebensmittelmarkt darstellen können.
Diese Fusion hätte weitreichende Konsequenzen gehabt: Mit über 700.000 Angestellten hätten Kroger und Albertsons zusammengenommen jede sechste Arbeitskraft in Supermärkten und Großhandelsketten der USA gestellt. Das kombinierte Umsatzvolumen von 170 Milliarden Dollar hätte fast ein Fünftel des amerikanischen Lebensmittelmarktes ausgemacht. Doch der Gegenwind kam aus verschiedenen Richtungen: Politiker, Verbraucherorganisationen und Gewerkschaften wehrten sich vehement gegen das Vorhaben und legten Einsprüchen ein.
Nach einem 15-monatigen Überprüfungsprozess reichte die Federal Trade Commission (FTC), unterstützt durch die Staatsanwälte von Washington und Colorado, Klage ein. Trotz der Aussicht auf Berufung wurde die Fusion durch die gerichtlichen Entscheidungen in einen monatelangen Aufschub gezwungen.
Albertsons hat den Zusammenschluss nun endgültig gekippt und verklagt Kroger auf milliardenschweren Schadensersatz. Antikartellrechtsexperten halten die Erfolgschancen für zukünftige Berufungsverfahren für gering und sehen eine lange Auseinandersetzung vor den Gerichten voraus. Beide Einzelhändler zeigen sich enttäuscht und evaluieren ihre rechtlichen Optionen.
Während die Verhandlungen in Washington State und Colorado zu Ende gehen, bleibt die Zukunft der Fusion ungewiss. Unsicherheiten belasten nicht nur die Unternehmen, sondern auch deren Belegschaft, die um ihre Zukunft bangt. Insgesamt bleibt die Frage: Werden sich die beiden Einzelhändler trotz aller Hürden gemeinsam gegen übermächtige Konkurrenten wie Walmart, Costco und Amazon behaupten können?