Die SPD steht vor einer beachtlichen Herausforderung: Wie können die Sozialdemokraten den derzeitigen Rückstand von mindestens 15 Prozentpunkten in den Umfragen aufholen? Die Partei setzt dabei auf zwei wesentliche Strategien. Zum einen verweist die SPD auf ihren Triumph im Jahr 2021, in dem sie bereits einmal zeigen konnte, dass eine solche Aufholjagd gelingen kann. Zum anderen kritisiert sie die Union scharf und wirft ihr vor, rückwärtsgewandte Lösungen für die aktuellen Herausforderungen anzubieten. Zudem sei der Spitzenkandidat der Union unberechenbar und unsympathisch. Doch birgt die SPD-Strategie ihre eigenen Tücken. Trotz der Ruhe, die Olaf Scholz auszustrahlen versucht, zeigt sich Nervosität bei den Sozialdemokraten. Ihr Spitzenkandidat genießt in der Bevölkerung derzeit noch weniger Zuspruch als Friedrich Merz. Die zugespitzten Aussagen im Wahlkampf verdeutlichen die Anspannung: Es wird gewarnt, dass eine falsche Wahlentscheidung am 23. Februar drastische Folgen haben könnte, als würde Deutschland in einem völlig veränderten Land erwachen. Solch heftige Rhetorik innerhalb der demokratischen Parteien bringt jedoch das Risiko mit sich, gegenseitige Beschimpfungen als politische Totengräber zu bedienen – eine Entwicklung, die weder für die SPD noch für Deutschland von Vorteil ist.