Nach turbulenten Wochen rund um die Kanzlerkandidatur hat sich die SPD für Olaf Scholz entschieden und sich erneut auf die eigenen Werte besonnen. Die Leitung der Partei betonte die Geschlossenheit und Einheit, die nach der hitzigen Debatte nun wiederhergestellt sei. Olaf Scholz soll im Laufe des Vormittags offiziell vom Vorstand nominiert werden.
Matthias Miersch, der Generalsekretär der SPD, hob im Deutschlandfunk die gemeinsame Basis der Parteimitglieder hervor: „Die sozialdemokratischen Grundwerte vereinen alle.“ Auch Achim Post, Co-Vorsitzender der SPD in Nordrhein-Westfalen, äußerte sich im ZDF-'Morgenmagazin' zur Kandidatenkür und nannte sie zwar verbesserungswürdig, zeigte sich jedoch optimistisch, dass die Partei nun geschlossen auftreten werde.
Ein wichtiger Akteur im Wahlkampf bleibt Verteidigungsminister Boris Pistorius, dessen Verzicht auf eine Kandidatur von Miersch ausdrücklich positiv hervorgehoben wurde. Pistorius gilt nach wie vor als sehr populär und wird als wertvoller Unterstützer an der Seite von Scholz gesehen. Besonders die Jusos hatten im Vorfeld durch ihre Kritik gegen Scholz' Nominierung Unruhe gestiftet und den Verlauf der Diskussion scharf kritisiert.