26. Dezember, 2024

Politik

SPD nominiert Scholz: Kandidatenkür mit Hindernissen

SPD nominiert Scholz: Kandidatenkür mit Hindernissen

Der heutige Tag könnte für Bundeskanzler Olaf Scholz in der Theorie glänzend verlaufen, denn der SPD-Vorstand plant, ihn offiziell als Kanzlerkandidaten ins Rennen zu schicken. Dennoch wird diese Nominierung von einer Wolke aus Floskeln und wohlwollenden Lobeshymnen begleitet, die bereits merklich in der Luft liegt. Doch anstatt von Überzeugung geprägt zu sein, erscheinen die Parteivorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil vor einer skeptischen Zuhörerschaft, die den inszenierten Bekundungen der Einheit und Zuversicht eher zurückhaltend entgegentritt.

Die Umfragen sprechen nämlich eine deutliche Sprache: Über 80 Prozent der sozialdemokratischen Unterstützer hätten Verteidigungsminister Boris Pistorius lieber an der Parteispitze gesehen. Seine Erklärung zum Verzicht auf die Kandidatur am letzten Donnerstag hat dem Wunsch jedoch den Wind aus den Segeln genommen. Ein weiterer Tiefpunkt in der internen Kommunikation offenbarte sich auf dem Bundeskongress der Parteijugend in Halle, als Esken erst bei selbstkritischen Worten Applaus erhielt. Ihre Feststellung „wir haben kein gutes Bild abgegeben“, traf den Nerv der Anwesenden und verdeutlichte die Unstimmigkeiten innerhalb der Partei.

Zusammengefasst ist klar: Die SPD entfaltet heute ein Schaulaufen, das die Parteibasis spaltet, anstatt sie zu vereinen. Der Auftakt des Wahlkampfes könnte kaum herausfordernder sein.