21. Dezember, 2024

Wirtschaft

Sparwelle in Deutschland: Bürger rüsten sich für Krisenzeiten

Sparwelle in Deutschland: Bürger rüsten sich für Krisenzeiten

Die jüngste Untersuchung von YouGov im Auftrag der Postbank zeigt, dass ein erheblicher Teil der deutschen Bevölkerung zunehmend Wert auf finanzielle Vorsorge legt. Unter den 41 Prozent der Befragten, die das Ansammeln von Rücklagen als wichtig erachten, steht der Notgroschen als Top-Priorität ganz oben. Bei fast der Hälfte der Befragten hat diese Art der Vorsorge eine noch entscheidendere Bedeutung. Ein bemerkenswerter Faktor ist der gestiegene finanzielle Spielraum für knapp 30 Prozent der Befragten, der auf Lohnerhöhungen und Rentenanpassungen zurückzuführen ist. Dennoch verspüren 63,5 Prozent keine Verbesserung ihrer Einkommenslage im Vergleich zum Vorjahr. Ulrich Stephan von der Postbank hebt hervor, dass die Sparquote in Deutschland aufgrund gestiegener Zinssätze und Vorsicht vor wirtschaftlichen Unsicherheiten wieder zugenommen hat. Laut den führenden Wirtschaftsforschungsinstituten liegt sie aktuell bei 11,3 Prozent. Neben der Krisenvorsorge wird die Altersvorsorge von 35,6 Prozent als wichtiger Sparzweck genannt. Auf persönliche Ausgaben, wie Reisen, entfielen 22,9 Prozent, während 16,4 Prozent Rücklagen für Familienangehörige ansparen. Renovierungen und Autokäufe sind ebenfalls Sparanliegen, jedoch in geringerer Frequenz. Ein wesentlicher Trend zeigt sich bei den jungen Menschen, die häufiger für persönliche Annehmlichkeiten sparen, während ältere Teilnehmer mehr Wert auf Krisenabsicherung legen. Insgesamt bildet fast die gesamte Befragungsgruppe Rücklagen, vergleichbar mit dem Vorjahr, auch wenn von den Befragten 13,2 Prozent angaben, derzeit nicht sparen zu können. Interessanterweise verlor das Girokonto an Attraktivität, wohingegen sich mehr Menschen, etwa 30,2 Prozent der Befragten, für Wertpapiere entschieden haben. Dies spiegelt den aktuellen Umbruch in den Sparstrategien wider, da traditionellere Methoden, wie das Sparkonto, weniger bevorzugt werden.