09. Oktober, 2024

Wirtschaft

Sparverhalten in Deutschland: Vorsorge für Krisenzeiten dominiert

Sparverhalten in Deutschland: Vorsorge für Krisenzeiten dominiert

Die Deutschen rüsten sich finanziell verstärkt für unruhige Zeiten: Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Postbank zeigt, dass rund 41 Prozent der Befragten Krisenvorsorge als eines ihrer wichtigsten Sparziele betrachten. Noch bedeutender erschien demnach der "Notgroschen" für unvorhergesehene Ausgaben, dem 48,2 Prozent höchste Priorität einräumen.

Obwohl fast ein Drittel der Bevölkerung durch steigende Löhne und Renten mehr ausgeben kann als im Vorjahr, bleibt die Mehrheit der Befragten bei ihrer Einschätzung, dass sich ihre finanzielle Lage nicht verbessert hat. Laut Ulrich Stephan, dem Chefanlagestrategen für Privat- und Firmenkunden der Postbank, spiegelt sich die zunehmende Vorsicht der Verbraucher in einer erneuten Erhöhung der Sparquote in Deutschland wider. Diese liegt nach Angaben führender Wirtschaftsforschungsinstitute, wie aus dem Herbstgutachten hervorgeht, aktuell bei 11,3 Prozent.

Die Umfrage beleuchtet zudem die unterschiedlichen Sparziele der Menschen: Sowohl die Altersvorsorge (35,6 Prozent) als auch persönliche Anschaffungen wie Reisen (22,9 Prozent) stehen hoch im Kurs. Rücklagen für Kinder und Angehörige sind 16,4 Prozent der Befragten wichtig, während Renovierungen (13,5 Prozent), Autokäufe (11,5 Prozent) und Wohnungseinrichtungen (10,6 Prozent) weniger im Vordergrund stehen. Junge Befragte heben sich dadurch hervor, dass sie vermehrt für persönliche Highlights sparen.

Die Umfrageergebnisse verdeutlichen weiter, dass der Anteil der sparsamen Teilnehmer nahezu konstant bei knapp 80 Prozent liegt, ähnlich wie im Vorjahr. Gleichzeitig nimmt der Anteil derjenigen leicht ab, die zurzeit nichts sparen können, von 14,8 Prozent im Vorjahr auf 13,2 Prozent. Bemerkenswert ist der Rückgang der Beliebtheit von Girokonten, die angesichts steigender Zinsen an Attraktivität verlieren. Nur noch 40,8 Prozent der Befragten sparen hier, während Wertpapiere mit 30,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an Beliebtheit zulegen.