Die jüngsten Entwicklungen im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine haben weltweit für Aufsehen gesorgt. Moskau droht nach dem Abschuss einer neuartigen Mittelstreckenrakete um Militärschläge gegen die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten. Kremlchef Wladimir Putin betonte in einer Ansprache, dass Russland sich das Recht vorbehalte, militärisch gegen jene Staaten vorzugehen, deren Waffen auf russischem Territorium eingesetzt werden. Vor dem Hintergrund dieses symbolträchtigen Angriffes wird deutlich, dass der Regionalkonflikt in der Ukraine zunehmend globale Züge annimmt. In den USA wird unterdessen eine Anpassung der Atomstrategie in Erwägung gezogen. Richard Johnson, ein hochrangiger Vertreter des Verteidigungsministeriums, unterstrich die Notwendigkeit, auf die verbesserten nuklearen Fähigkeiten Chinas und Russlands zu reagieren. Vor dem Hintergrund der jüngsten russischen Änderungen in der Atomdoktrin könnte eine Überarbeitung der amerikanischen Strategie notwendig werden, um effektiv auf die veränderten Bedrohungsszenarien zu reagieren. Trotz der Drohgesten und der militärischen Machtdemonstration Russlands, sieht ein Vertreter der US-Regierung primär einen Einschüchterungsversuch gegen die Ukraine und deren Unterstützer. Berichten zufolge sind nur wenige Exemplare dieser neuen Rakete, die sich durch ihre technischen Eigenschaften auszeichnet, im Besitz Moskaus. Die USA hatten Kiew im Vorfeld über das mögliche Risiko informiert, wobei Moskau Washington ebenfalls im Vorfeld des Abschusses benachrichtigt hatte, was die Funktionalität der 'Kanäle zur Verringerung nuklearer Risiken' unterstrich. Der Konflikt geht in der Zwischenzeit unvermindert weiter. Ukrainische Flugabwehrsysteme erfassten in der Nacht auf Freitag mehrere Drohnenangriffe russischer Herkunft. Währenddessen verlangen sowohl der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj als auch die Vereinten Nationen eine stärkere Reaktion der internationalen Gemeinschaft. Die UNO äußerte ihre Besorgnis und forderte alle Parteien zu Schritten auf, die zur Deeskalation der Lage führen könnten. Rätsel geben weiterhin die technischen Details der abgeschossenen Rakete auf, die den Namen „Oreschnik“ trägt. Experten vermuten eine Verbindung zur russischen Interkontinentalrakete RS-26. Der Einsatz dieser neuen Rakete sei laut Putin eine Antwort auf die Aufkündigung des INF-Vertrags durch die USA im Jahr 2019.