Die Ankündigung von Donald Trump, Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China einzuführen, sorgt für Aufsehen und Unmut bei kanadischen Offiziellen. Insbesondere der Vergleich Kanadas mit Mexiko stieß auf heftige Kritik. "Das ist das Beleidigendste, das ich je von unseren Freunden und engsten Verbündeten, den Vereinigten Staaten von Amerika, gehört habe", erklärte Doug Ford, Premier von Ontario. Ford deutete an, dass Kanada gezwungen sein könnte, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Auf die Ankündigung folgte eine deutliche Reaktion auf den Finanzmärkten: Der kanadische Dollar geriet unter Druck. Premierminister Justin Trudeau plant ein Treffen mit den Provinzführern, um das weitere Vorgehen zu beraten. In einem Telefonat mit Trump diskutierten beide über die engen wirtschaftlichen Verbindungen und gemeinsame Herausforderungen. Trudeau äußerte sich positiv über das Gespräch.
Trump hatte seine Entscheidung in Zusammenhang mit illegaler Migration gestellt, obwohl die Zahlen an der Südgrenze der USA historisch niedrig sind. Der kanadische Minister für Industrie, François-Philippe Champagne, betonte, dass man die mexikanische nicht mit der kanadischen Grenze vergleichen solle. Tatsächlich liegen die Zahlen der Festnahmen an der kanadischen Grenze weit hinter denen an der mexikanischen.
Kanada ist für seine Handelsabhängigkeit bekannt, wobei ein Großteil der Exporte in die USA geht. Täglich überschreiten Waren und Dienstleistungen im Wert von rund 3,6 Milliarden kanadischen Dollar die Grenze. Kanada spielt zudem eine entscheidende Rolle als Lieferant von Rohstoffen wie Öl, Stahl und Aluminium für die USA. Angesichts der drohenden Zollbarrieren bereitet sich Kanada auf mögliche Veränderungen in den bilateralen Handelsbeziehungen vor.