Ein Brandanschlag auf die Adass Israel Synagoge in Melbourne hat nicht nur beträchtlichen Schaden angerichtet, sondern auch die diplomatischen Beziehungen zwischen Australien und Israel belastet. Die australische Polizei hat die Ermittlungen in den Händen einer gemeinsamen Anti-Terror-Einheit gelegt, da der Vorfall als terroristischer Akt eingestuft wird. Der Anschlag hatte zwar nur ein leichtes Verletzungsopfer zur Folge, aber die Wellen, die er schlug, sind erheblich.
Der Chefkommissar der Polizei von Victoria, Shane Patton, erklärte, dass sowohl die Bundes- als auch die Landespolizei in Zusammenarbeit mit dem Inlandgeheimdienst daran arbeiten, drei Verdächtige zu identifizieren. „Wir schöpfen alle verfügbaren Mittel aus, um diesen Fall aufzuklären“, versicherte er. Erst nachdem weitere Ermittlungen eingeleitet wurden, stufte die Polizei den Vorfall als möglichen Terroranschlag ein, was zusätzliche Ressourcen und Befugnisse für die Ermittler bedeutet.
Infolge des Anschlags wurden die Patrouillen in jüdischen Vierteln in Melbourne verstärkt, um für mehr Sicherheit und Vertrauen in der Gemeinschaft zu sorgen. Gleichzeitig hat der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu die australische Regierung kritisiert. Er betonte, dass der Angriff im Kontext einer angeblich israelkritischen Haltung Australiens und seiner Unterstützung für jüngste UN-Resolutionen zugunsten eines palästinensischen Staates gesehen werden müsse.
Der australische Premierminister Anthony Albanese schloss sich der Einschätzung an, dass es sich bei der Brandstiftung wohl um einen Terroranschlag handelte. Die Diskussionen werden überschattet von einer Zunahme antisemitischer und islamfeindlicher Vorfälle in Australien seit dem Ausbruch des Konflikts zwischen Israel und der Hamas im letzten Oktober. Bisher sind pro-palästinensische Proteste größtenteils friedlich geblieben, doch wächst die Sorge, dass das gesellschaftliche Gleichgewicht gefährdet sein könnte.