Infolge des Absturzes eines aserbaidschanischen Flugzeugs, mutmaßlich verursacht durch russische Luftabwehrsysteme, haben die nationalen Fluggesellschaften Aserbaidschans und Kasachstans einige Flugrouten nach Russland vorübergehend eingestellt. Die kasachische Fluglinie Qazaq Air gab bekannt, dass sie die Verbindung von Astana nach Jekaterinburg suspendiert hat. Aserbaijan Airlines hat ebenfalls Flüge zu mehreren Städten im südlichen Russland vorübergehend gestoppt.
Der dramatische Zwischenfall ereignete sich, als ein Flug der Azerbaijan Airlines, der von Baku nach Grosny unterwegs war, über dem Kaspischen Meer umgeleitet wurde und nahe Aktau in Kasachstan notlanden musste. Dabei kamen 38 der 67 Insassen ums Leben. Auf Videos sind deutliche Beschädigungen der Flugzeughülle zu sehen, die übereinstimmen könnten mit dem Beschuss durch ein Luftabwehrsystem. Zudem deuten Beweise darauf hin, dass Russland das GPS-Navigationssystem während des Vorfalls gestört hat.
Als Folge der Unsicherheit zog auch die israelische Fluggesellschaft El Al Konsequenzen und setzte Flüge von Tel Aviv nach Moskau aus, um eine Sicherheitsbewertung durchzuführen. Während Russland wetterbedingte Gründe für den Absturz anführt, kursieren Berichte über fehlende Nebelwarnungen und Aktivitäten ukrainischer Drohnen in der Region.
Unterdessen bleiben die Umstände des Absturzes unklar, während die Ermittlung, an der sowohl russische als auch aserbaidschanische Experten beteiligt sind, andauert. Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev rief zur Zurückhaltung bei vorzeitigen Spekulationen auf. Das betroffene Flugzeug, ein Embraer-190 Regionaljet, galt bisher als eines der sichersten zivilen Luftfahrzeuge weltweit.
Dem Vorfall wird nun internationale Aufmerksamkeit zuteil, da er Parallelen zu dem Abschuss des Malaysia-Airlines-Flugs MH17 im Jahr 2014 aufweist. Vertreter aus den USA und der Ukraine vermuten ebenfalls, dass eine russische Luftabwehrrakete den Absturz verursacht haben könnte.