22. Oktober, 2024

Politik

Spannungen um libanesische Klinik: Vorwürfe über Hisbollah-Bunker

Spannungen um libanesische Klinik: Vorwürfe über Hisbollah-Bunker

Die jüngste Auseinandersetzung zwischen dem Libanon und Israel erhält durch neue Anschuldigungen einen weiteren brisanten Schwerpunkt. Der Direktor des Al-Sahel-Krankenhauses, Fadi Alameh, hat vehement die Behauptungen der israelischen Armee zurückgewiesen, dass sich unter dem Krankenhaus ein geheimer Bunker der Hisbollah-Miliz befinde. Dies äußerte er auf der Plattform X, wobei er die israelischen Aussagen als unbegründet und als Vorwand für Angriffe auf den Libanon bezeichnete.

Neben seiner Stellungnahme auf X trat Alameh auch in einem Interview mit dem Fernsehsender Al Jadeed auf, wo er die Infrastruktur der Klinik beschrieb. Er betonte, dass es sich um ein privates Krankenhaus mit unterirdischen Räumen für Operationen handele, in denen Patienten behandelt werden. Zudem forderte er eine Untersuchung des Gebäudes durch die libanesische Armee sowie die UN-Mission Unifil, um den Wahrheitsgehalt der Vorwürfe zu klären.

Die israelische Armee hält jedoch an ihrer Darstellung fest, wonach sich unter dem Krankenhaus ein Bunker befinde, in dem die Hisbollah immense Mengen an Bargeld und Gold verberge. Diese Behauptungen wurden medienwirksam mit einer animierten Grafik untermauert, die den vermeintlichen Bunker zeigt. Konkrete Beweise blieben allerdings aus.

Eine Reporterin des libanesischen Senders Al Jadeed machte während einer Presseführung durch das Krankenhaus auf die Absurdität der Vorwürfe aufmerksam. Vor laufender Kamera zeigte sie das medizinische Umfeld und konstatierte sarkastisch, dass die vorgefundenen Objekte keineswegs Waffen seien.

Während Alameh jegliche Verbindung der Klinik zu politischen Parteien strikt abstreitet, bleibt seine Position als Abgeordneter der mit der Hisbollah verbündeten Amal-Bewegung ein umstrittenes Detail der Debatte. Bisher konnten die erhobenen Vorwürfe nicht unabhängig verifiziert werden.