In einem spannungsreichen Konflikt stehen illegale Goldsucher in Südafrika im Zentrum der Aufmerksamkeit, da sie in verlassenen Schächten der Buffelsfontein-Mine in Stilfontein, nahe Johannesburg, von einem Polizeikordon blockiert werden. Diese Pattsituation macht auf den Anstieg illegaler Bergbautätigkeiten aufmerksam, die als Folge der weit verbreiteten wirtschaftlichen Notlage in dem Land betrachtet werden.
Die Zahl der betroffenen Bergleute wird auf einige Hundert bis mehrere Tausend geschätzt. Seit Wochen verstecken sie sich unter Tage, während die Polizei Ende Oktober eine Operation startete, um sie aus ihrem Versteck zu treiben und festzunehmen. Angesichts der kritischen Versorgungslage der verbliebenen Kumpel hat das Obergericht in Pretoria einen vorläufigen Beschluss erlassen, der die Polizei anweist, die Blockade aufzuheben, sodass Notfallhilfen bereitgestellt werden können.
Mehr als 1.000 der sogenannten Zama Zamas haben sich seit Beginn der Blockade freiwillig an die Oberfläche begeben und wurden festgenommen. Die Spannungen wachsen weiter, da einige die harte Vorgehensweise der Polizei begrüßen, während andere die kriminellen Aktivitäten als Folge einer dysfunktionalen Wirtschaft sehen, in der jeder Dritte arbeitslos ist.
Khumbudzo Ntshavheni, Ministerin in der Regierung von Präsident Cyril Ramaphosa, machte am Mittwoch deutlich, dass keine Gnade gezeigt werden wird. Yasmin Omar von der Society for the Protection of Our Constitution hält dem entgegen und kritisierte die Regierungslinie als unmenschlich. Sie fragt, warum es versäumt werde, grundlegende wirtschaftliche Probleme zu adressieren, die diese Zustände verursachen.
Die Situation erinnert an eine vergangene Ära, in der Orte wie Stilfontein durch den Goldabbau florierten. Heute sind viele dieser Minen stillgelegt und von Zama Zamas in Beschlag genommen. In der benachbarten Gemeinschaft wächst die Kritik an der Regierung, da Alternativen zur Sicherung des Lebensunterhalts fehlen. Die Meinungen zur Polizeistrategie sind gespalten: Während einige sie unterstützen, sehen andere, wie der CEO von Sibanye-Stillwater Neal Froneman, darin den verpassten Umgang mit organisierten kriminellen Strukturen.