19. September, 2024

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Spannungen um Commerzbank-Beteiligung des Bundes

Spannungen um Commerzbank-Beteiligung des Bundes

Das Bundesfinanzministerium möchte, Insiderkreisen zufolge, die verbliebenen Anteile der Commerzbank trotz Interesses der Unicredit wie geplant veräußern. Das Ziel ist es, die Aktien zu einem möglichst hohen Preis zu verkaufen, auch wenn dies bedeutet, dass die italienische Bank noch mehr Anteile erwirbt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg, die sich auf gut informierte Quellen beruft. Commerzbank-CFO Bettina Orlopp hingegen appelliert an den Bund, einen möglichen Übernahmeprozess abzuwarten und zunächst von weiteren Verkäufen abzusehen.

Die Entscheidung über den Verkauf weiterer Anteile obliegt nicht allein dem Finanzministerium, sondern wird von einem Gremium getroffen, dem auch Vertreter des Bundeskanzleramts angehören. Aktuell hält der Staat noch 12 Prozent der Anteile an der Commerzbank, nachdem er das Finanzinstitut während der Finanzkrise 2008/2009 mit milliardenschweren Rettungspaketen vor der Insolvenz bewahrt hatte.

Unicredit hat den Teil-Rückzug des Bundes genutzt, um überraschend umfangreich in die Commerzbank zu investieren. Die italienische Bank erwarb zunächst ein Aktienpaket von 4,5 Prozent vom Bund und stockte ihre Beteiligungen durch Zukäufe am Markt auf insgesamt 9 Prozent auf.

Bettina Orlopp betont, dass Ruhe und Stabilität momentan Priorität haben sollten. „Das ist erst mal wichtig, weil ich glaube, wir brauchen erst mal Ruhe, denn wir sind alle doch sehr überrascht worden von dem Vorgang“, so Orlopp.