Das Verteidigungsministerium Taiwans beobachtet derzeit die Bewegungen eines chinesischen Flugzeugträgers und analysiert Chinas militärische Aktivitäten. Sicherlich, weil Quellen darauf hindeuten, dass Peking schon an diesem Wochenende eine neue Runde von Militärübungen einleiten könnte.
China betrachtet Taiwan, das sich demokratisch selbst regiert, als sein eigenes Territorium. In diesem Jahr fanden bereits zwei Runden von Kriegsspielen rund um die Insel statt, und chinesische Streitkräfte sind regelmäßig in der Nähe aktiv. Insbesondere der taiwanesische Präsident Lai Ching-te steht im Fokus chinesischer Dispute, da Peking ihn als „Separatisten“ ansieht. Möglich ist, dass neue Manöver mit seinem Pazifikbesuch in dieser Woche zusammenfallen, der Stationen wie Hawaii und Guam beinhaltet.
Taiwans Verteidigungsministeriums- Sprecher Sun Li-fang erklärte, dass man den Aufenthaltsort des chinesischen Flugzeugträgers Liaoning kenne, jedoch keine Details preisgeben werde. Die Liaoning war bereits im letzten Oktober an den chinesischen Kriegsspielen beteiligt.
Trotz der Spannung betonte Sun: „Das Verteidigungsministerium nimmt die Bedrohungslage sehr ernst und hat solide Vorbereitungen getroffen. Wir fürchten keine Bedrohungen.“ Ob die manövrierfreudigen Spiele am Wochenende starten, ließ er offen, merkte jedoch an, dass man präzise Indikatoren zur Einschätzung und Bewältigung der Lage nutze.
Währenddessen lieferte das chinesische Verteidigungsministerium keinen Kommentar. Chinas Regierung äußerte ihren Unmut über die USA, die Lai den Besuch der amerikanischen Gebiete erlaubt hatten.
Drei in Taipeh stationierte Sicherheitsquellen signalisierten, dass, basierend auf den neuesten Geheimdiensterkenntnissen, eine hohe Wahrscheinlichkeit für Kriegsspiele am Wochenende besteht. Ein Informant schilderte eine ungewöhnlich starke Aktivität in den Gewässern um Taiwan, die auf mögliche Übungen hindeuten könnte.
Bekanntermaßen näherte sich eine nordwärts fahrende russische Flotte Taiwans Seegebiet und führte dort gemeinsam mit einem chinesischen Zerstörer simulierte Angriffe durch. Diese Flotte bewegte sich zuletzt in das Ostchinesische Meer und wird voraussichtlich gemeinsam mit chinesischen Einheiten weiter nordwärts manövrieren.
Zusätzlich hat China knapp 40 Schiffe in der Region stationiert, darunter die Liaoning in der Nähe des Ostchinesischen Meeres und weitere Schiffe im Südchinesischen Meer. Analysten glauben, dass diese Positionierung einer Vorbereitung für Manöver nach Lai’s Pazifikbesuch dienen könnte.
Eine andere Quelle erwähnte, dass derartige Wintermanöver China die Möglichkeit bieten würden, sich auf mögliche Angriffsszenarien gegen Taiwan zu jeder Jahreszeit vorzubereiten. Besondere Aufmerksamkeit liegt auf nächtlichem und Schlechtwetter-Kampftraining.