In einer erneuten Eskalation um die territorialen Ansprüche im Südchinesischen Meer hat die chinesische Küstenwache den Versuch von vier philippinischen Schiffen vereitelt, in die umstrittenen Gewässer des Scarborough-Riffs vorzudringen. Am Mittwoch teilte ein Sprecher der chinesischen Küstenwache mit, dass die philippinischen Patrouillenboote am 4. Dezember versucht haben, in die Gewässer um die Huangyan-Insel, wie das Riff in China genannt wird, einzudringen. Dabei sei es zu einem riskanten Aufeinandertreffen mit chinesischen Polizeischiffen gekommen.
Die chinesische Regierung betonte ihre rechtlichen Ansprüche auf das Gebiet und erklärte, dass man die Kontrolle über die philippinischen Schiffe gemäß den nationalen Gesetzen ausgeübt habe. Die genannten Schiffe, die die Küstenwache identifizierte, trugen die Nummern 9701, 4409, 3002 und 3003.
Nach Angaben der philippinischen Küstenwache handelte es sich bei der Aktion um eine routinemäßige maritime Patrouille, die im Auftrag des Büros für Fischerei und aquatische Ressourcen durchgeführt wurde, um philippinische Fischer zu unterstützen. Während der Mission seien aggressive Maßnahmen seitens der chinesischen Küstenwache und der Marine der Volksbefreiungsarmee zu spüren gewesen.
Ein besonders brisantes Detail: Ein chinesisches Schiff setzte Wasserkanonen gegen ein philippinisches Schiff ein und rammte es dabei seitlich. In einer zweiten Stellungnahme am Mittwoch warf China den philippinischen Schiffen vor, wiederholte Warnungen ignoriert zu haben. Die Philippinen würden sich provokant verhalten und versuchten, die internationale Gemeinschaft zu täuschen.
Hintergrund des Vorfalls ist der ungelöste Konflikt über die territorialen Rechte im Gebiet, bei dem sowohl Peking als auch Manila versuchen, durch nationale Gesetzgebung ihre Ansprüche zu untermauern.