28. September, 2024

Politik

Spannungen im Nahen Osten: Ungewissheit um Tod von Hisbollah-Führer Nasrallah

Spannungen im Nahen Osten: Ungewissheit um Tod von Hisbollah-Führer Nasrallah

Israel steht vor einer heiklen Phase: Nach einem Luftangriff auf Hisbollah-Stellungen in Libanon bleibt die Frage nach dem Schicksal von Hassan Nasrallah, dem Anführer der Hisbollah, zunächst unbeantwortet. Ein israelischer Offizieller, der anonym bleiben wollte, skizzierte gegenüber US-amerikanischen Journalisten ein Bild, das von Unsicherheit geprägt ist. Die endgültige Klarheit über Nasrallahs Schicksal könnte noch Wochen auf sich warten lassen, bekräftigte er.

Unterdessen berichteten fünf weitere israelische Beamte der New York Times, dass erste Erkenntnisse der israelischen Geheimdienste Nasrallahs Tod vermuten lassen. Diese Einschätzung sei jedoch vorläufig und könnte sich noch ändern. Nasrallah, der seit über drei Jahrzehnten die Geschäfte der Hisbollah leitet, sei eine Schlüsselfigur, deren potentieller Tod erhebliche Auswirkungen auf die Organisation und deren zukünftige Aggressionen haben könnte, erklärte der Offizielle weiter.

Die jüngsten israelischen Angriffe im Libanon hätten, den Angaben zufolge, bereits etwa die Hälfte des Raketenarsenals der Hisbollah zerstört. Diese Informationen ließen sich jedoch unabhängig nicht verifizieren. Besonders die ausgeprägte Unterstützung der Hisbollah durch den Iran bereitet dem Nahen Osten weiterhin Sorgen.

Die Angst vor einer Eskalation der Konflikte wächst, insbesondere durch mögliche Interventionen Irans und seiner verbündeten Milizen. Der israelische Offizielle betonte die Notwendigkeit einer starken, geeinten Front der USA und Israels zur Abschreckung dieser Bedrohungen. Antony J. Blinken, der US-Außenminister, unterstrich die Bedeutung der kommenden Tage für die gesamte Region. Er betonte Israels Recht auf Selbstverteidigung und die Wichtigkeit der methodischen Durchführung solcher Maßnahmen.

Ein zweiter hochrangiger israelischer Offizieller klärte, dass Israel bislang keinerlei Vereinbarung zu einem Waffenstillstand mit der Hisbollah im Libanon getroffen habe. Ein Missverständnis hinsichtlich der jüngsten Informationen über einen möglichen 21-Tage-Waffenstillstand, unterstützt von mehreren internationalen Akteuren, wurde dabei angesprochen.

Blinken wiederum äußerte, dass die Diplomatie zuerst eine Feuerpause in beide Richtungen erreichen müsse, um auf dieser Basis weitere umfassende diplomatische Lösungen zu finden. Seit den Hamas-geführten Angriffen im vergangenen Oktober, hat die Hisbollah ihre Angriffe auf Nordisrael intensiviert, was zur Evakuierung tausender Israelis führte. Israel hat im Gegenzug überwiegend den Süden Libanons angegriffen, was auch dort eine Fluchtbewegung auslöste.

Die israelischen Vertreter betonten abschließend die Notwendigkeit, einer nachhaltigen Flucht von Israelis entgegenzuwirken. Der jetzige Moment gebe Israel die Möglichkeit, weiterhin entschlossen zu agieren, um so strategische Vorteile zu sichern.