Mindestens 20 Palästinenser sind bei israelischen Luftangriffen und weiteren militärischen Aktionen am Sonntag zu Tode gekommen, vor allem im nördlichen Gazastreifen, so berichten es medizinische Mitarbeiter und Anwohner. Diese Vorfälle ereigneten sich unter anderem bei Angriffen, die auch eine Schule trafen, in der verzweifelte Menschen Schutz gesucht hatten.
In der belebten Gaza-Stadt wurden bei drei separaten Luftangriffen mindestens 11 Personen getötet, während die übrigen Todesopfer aus den Orten Beit Lahiya, Beit Hanoun und dem Jabalia-Flüchtlingslager gemeldet wurden. Die Lage eskaliert weiter, da Anwohner berichten, dass in diesen Regionen Häusergruppen bombardiert und teilweise in Brand gesteckt wurden. Seit über zwei Monaten sind israelische Truppen dort präsent.
Besonders dramatisch entwickelte sich die Situation in Beit Hanoun, wo israelische Streitkräfte eine Schule, die der Familie Khalil Aweida gehört, stürmten und die dort Schutzsuchenden aufforderten, sich in Richtung Gaza-Stadt zu begeben. Während dieses Einsatzes wurden laut medizinischen Berichten einige Menschen getötet und zahlreiche verletzt. Zudem nahm das Militär viele Männer fest, ohne die genaue Zahl der Getöteten zu bestätigen.
Unterdessen wachsen die Vorwürfe der Palästinenser an Israel, sie verschärften die demographische Veränderung, indem sie die nördlichen Randgebiete zu einer Pufferzone umwandeln wollten. Israel weist diese Vorwürfe zurück und betont, dass die Militäroperationen auf Hamas-Militante abzielen, um deren Wiederzusammenführung zu verhindern.
Diese Gewalteskalation hat ihren Ursprung, als die Hamas, eine militante palästinensische Gruppe, am 7. Oktober 2023 in Israel eindrang, dabei 1.200 Menschen, überwiegend Zivilisten, tötete und über 250 Geiseln nach Gaza entführte. Als Reaktion führte Israel Luft-, See- und Bodenoffensiven durch, die bis dato fast 45.000 Todesopfer, überwiegend Zivilisten, gefordert und weite Teile des Gazastreifens zerstört haben, während nahezu die gesamte Bevölkerung vertrieben wurde.
Trotz der zunehmenden Bemühungen von Ägypten, Katar und den Vereinigten Staaten, einen Waffenstillstand zu vermitteln, bleibt ein Durchbruch in den Verhandlungen aus.