Im Süden des Libanon spitzen sich die Kämpfe um die Stadt Chiam weiter zu. Die israelische Armee und die Hisbollah-Miliz liefern sich dort erbitterte Gefechte. Besonders besorgniserregend ist die wachsende Zahl an Opfern auf Seiten der libanesischen Armee, die bislang nicht direkt in den Konflikt involviert war. Wie von offizieller Seite bestätigt, wurde bei einem Angriff auf einen Militärstützpunkt nahe der Küstenstadt Tyrus ein libanesischer Soldat getötet und 18 weitere verletzt. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, dass dieser Stützpunkt durch israelische Artilleriebeschüsse schwer beschädigt wurde und es zu einem Brand in einem Waffenlager kam.
In einer Reaktion äußerte die israelische Armee Bedauern und verwies darauf, dass die Angriffe sich in einem Gebiet abspielten, in dem Kämpfe mit der Hisbollah-Miliz stattfinden. Die Angriffe seien nicht absichtlich gegen die libanesischen Streitkräfte gerichtet gewesen, hieß es weiter. Man nehme den Vorfall ernst und habe eine Untersuchung eingeleitet.
Indes befinden sich die libanesischen Streitkräfte zusehends zwischen den Fronten. Seit dem israelischen Offensivausbau im September ist die Zahl der gemeldeten Todesfälle in den Reihen der libanesischen Armee gestiegen. Laut Berichten der NNA intensivierte das israelische Militär zuletzt Angriffe auf Chiam durch Luft- und Artillerieeinsätze, begleitet von Versuchen, mit Bodentruppen in den Ort vorzudringen. Diese Attacken gelten als die schwerwiegendsten in den letzten zwei Monaten.