Der indische Geschäftsbereich der Walt Disney Company hat von Zee Entertainment Enterprises Schadensersatz in Höhe von 940 Millionen US-Dollar gefordert. Damit weitet sich der juristische Konflikt mit dem in Mumbai ansässigen Fernsehsender aus, der seinen Zahlungsverpflichtungen aus Lizenzverträgen für Cricket-Übertragungsrechte nicht nachgekommen ist.
Disney Star, ehemals Star India, hat den Schadensersatzanspruch vor dem London Court of International Arbitration eingereicht. Dies geht aus einer Börsenmitteilung von Zee Entertainment am Mittwoch hervor. Disney Star verlangt neben den Schadensersatzansprüchen auch Kosten, Ausgaben sowie Zinsen bis zur vollständigen Zahlung. Zee Entertainment wies alle Ansprüche, einschließlich der Forderung nach Schadensersatz, zurück.
Der Streit bezieht sich auf die Nichteinhaltung von Zahlungsfristen seitens Zee, die im Rahmen eines 1,4 Milliarden US-Dollar umfassenden Lizenzabkommens mit Disney vereinbart wurden. Das Abkommen sicherte dem indischen Sender exklusive Übertragungsrechte für Herren-Cricketspiele des Internationalen Cricket-Rats.
Das Schiedsverfahren befindet sich in einer frühen Phase und es wurde noch nicht entschieden, ob Zee in irgendeiner Weise haftbar ist.
Zeitgleich mit der Schadenersatzforderung verkündete Zee die Beilegung eines Rechtsstreits mit Sony Pictures Networks India nach einem gescheiterten Fusionsversuch. Das geplante Geschäft wurde abgebrochen, nachdem Sony der indischen Firma vorwarf, die Fusionsbedingungen nicht erfüllt zu haben.
Zudem unterzeichnete die Walt Disney Company Ende Februar eine verbindliche Vereinbarung, ihren indischen Geschäftsbereich mit Viacom 18 Media zu fusionieren. Viacom 18 gehört zur Mediengruppe des Milliardärs Mukesh Ambani. Das neue 8,5 Milliarden US-Dollar schwere Unterhaltungsunternehmen wird einen beträchtlichen Marktanteil im Bereich der Cricket-Übertragungsrechte innehaben.