US-Präsident Donald Trump plant, Stahl- und Aluminiumimporte mit Zöllen von 25 Prozent zu belegen. Im Gespräch mit Journalisten während eines Fluges auf der Air Force One kündigte er an, die Einzelheiten am Montag bekannt zu geben. Frankreich reagierte prompt und deutete potenzielle Gegenzölle seitens der Europäischen Union an. Die EU-Kommission stuft die Zollerhebung als rechtswidrig ein und warnt vor den wirtschaftlich negativen Folgen. Die deutsche Bundesregierung zeigt sich ebenso besorgt, sieht aber Raum für einen Kompromiss mit der Regierung der Vereinigten Staaten.
Die deutsche Stahlindustrie äußert ebenfalls Besorgnis über die Ankündigung. Gunnar Groebler, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, betonte, dass die geplanten Zölle "zur Unzeit" kämen und sowohl die deutsche als auch die europäische Stahlindustrie mehrfach treffen würden.
Luis de Guindos, Vize-Präsident der Europäischen Zentralbank, warnte im Gespräch mit dem spanischen Sender TVE vor gravierenden Folgen durch die US-Zollpolitik. Die geplanten Maßnahmen könnten eine "enorme Unsicherheit" schaffen und zu einem "Angebotsschock" führen, der das globale Wirtschaftswachstum fundamental beeinträchtigen könnte.
Eine Umfrage unter internationalen Ökonomen, durchgeführt vom Ifo-Institut und dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik, prognostiziert zudem düstere Aussichten für die deutsche Wirtschaft. Das Wachstum soll in den kommenden Jahren unter dem Durchschnitt anderer Industrieländer liegen.
Inmitten dieser Spannungen gibt es jedoch auch Lichtblicke für die europäische Wirtschaft. Der Sentix-Konjunkturindikator für den Euroraum verzeichnete im Februar einen Anstieg und zeigt trotz der US-Zollpolitik eine gesteigerte Zuversicht. Dies deutet auf eine Erholung hin, die stärker als erwartet ausfällt.
Gleichzeitig verzeichnen Immobilienpreise in Deutschland einen moderaten Anstieg. Laut dem Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) stiegen die Preise im vierten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent. Doch vorerst sei kein neuer Immobilienboom zu erwarten.