08. Oktober, 2024

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Spannungen im Handel: China verhängt Strafzölle auf EU-Brandy

Spannungen im Handel: China verhängt Strafzölle auf EU-Brandy

China hat vorübergehende Anti-Dumping-Maßnahmen auf Brandy-Importe aus der Europäischen Union eingeführt und trifft damit Marken wie Hennessy und Remy Martin. Diese Entscheidung folgt auf die Abstimmung der EU über Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge (EVs), was die Spannungen im internationalen Handel weiter anheizt.

Eine vorläufige Untersuchung hat ergeben, dass Brandy-Dumping aus der EU Chinas eigene Brandy-Produktion erheblich schädigt, so das chinesische Handelsministerium. Das Ministerium deutete an, dass weitere Maßnahmen folgen könnten, während die Anti-Dumping- und Anti-Subventionsuntersuchung auf EU-Schweineprodukte noch andauert. Besonders betroffen wären deutsche Autohersteller, sofern China die Zölle auf Fahrzeuge mit großen Motoren erhöht. Im letzten Jahr beliefen sich die deutschen Fahrzeugexporte nach China mit Motoren von 2,5 Litern oder größer auf 1,2 Milliarden Dollar.

Ab dem 11. Oktober müssen Importeure von EU-Brandy Sicherheiten zwischen 34,8% und 39,0% des Importwerts hinterlegen. Besonders Frankreich dürfte von den chinesischen Maßnahmen betroffen sein, da es 99% des Brandy-Imports in China ausmacht. Hennessy und Remy Martin stehen mit Sicherheiten von 39,0% bzw. 38,1% besonders im Fokus.

Aktien von Pernod Ricard fielen nach der Veröffentlichung der Maßnahmen um 2,9%, während die von Remy Cointreau um 5% und LVMH, dem Eigentümer von Hennessy, um 4% sanken.

Die Maßnahmen folgen auf eine EU-Abstimmung über Zölle auf China-Elektrofahrzeuge, die bis Ende Oktober in Kraft treten sollen. Vorausgehend hatten die Chinesen im August ein geplantes Anti-Dumping-Verfahren gegen EU-Brandy ausgesetzt, um guten Willen zu zeigen.