28. November, 2024

Politik

Spannungen im Halbleitersektor: China kontert mögliche US-Sanktionen

Spannungen im Halbleitersektor: China kontert mögliche US-Sanktionen

Inmitten wachsender Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China kündigte Peking entschlossene Gegenmaßnahmen an, falls Washington seine Kontrollen im Chipsektor verschärfen sollte. Hintergrund sind Berichte über die möglichen Pläne der Biden-Administration, rund 200 chinesische Unternehmen auf eine Handelsblacklist zu setzen. Damit würden US-amerikanischen Lieferanten weitgehend Exportmöglichkeiten verwehrt.

Der chinesische Ministeriumssprecher He Yadong verurteilte scharf, dass die USA den Begriff der nationalen Sicherheit ausweiteten und Maßnahmen missbrauchten, um chinesische Firmen ins Visier zu nehmen. Diese Vorgehensweise, so He weiter, destabilisiere die globale industrielle Sicherheit und störe die internationale Wirtschaftsordnung. Er bekräftigte, dass China zum Schutz seiner Unternehmen bereit sei, notwendige Schritte zu ergreifen.

Laut Bloomberg erwägt die Biden-Regierung zudem, die Beschränkungen für die Lieferung von Halbleiterausrüstung und KI-Speicherchips zu intensivieren. Interessanterweise soll der chinesische Hersteller ChangXin Memory Technologies von diesen Sanktionen verschont bleiben, obwohl er im Bereich der KI-Speicherchip-Technologie aktiv ist. Die vorgeschlagenen Maßnahmen würden sich auf zwei Fabriken des Semiconductor Manufacturing International Corp. konzentrieren sowie auf über 100 chinesische Firmen, die Geräte zur Herstellung von Halbleitern produzieren.

Die politische Gemengelage wird zusätzlich dadurch erschwert, dass der scheidende Präsident Biden im Januar das Amt verlassen wird, während der designierte Präsident Donald Trump neue Zölle auf Importe aus China angekündigt hat. Mit einer weiteren Eskalation könnte ein ausgewachsener Handelskrieg drohen, da Trump Beijing vorwirft, nicht ausreichend gegen den Drogenschmuggel in die USA vorzugehen.