Die Dynamik im anhaltenden Konflikt zwischen der Ukraine und Russland gewinnt erneut an Dramatik. Laut Berichten des ukrainischen Generalstabs wurden bei einem nächtlichen Angriff durch die ukrainischen Streitkräfte zwölf Folgeexplosionen in einem Munitionsdepot in der russischen Grenzregion Brjansk beobachtet. Das Ziel nahe der Stadt Karatschew erlitt in der Folge erhebliche Schäden durch diese Serie von Explosionen, wie das ukrainische Militär stolz auf Facebook verkündete. Interessanterweise sollen für diesen Angriff modernste ATACMS-Raketen eingesetzt worden sein – eine Lieferung aus den USA. Dieser mögliche Einsatz spiegelt das sich verändernde geopolitische Kräfteverhältnis wider, nachdem Washington Kiew unlängst grünes Licht für den Einsatz dieser Langstreckenwaffen gegeben hatte. Dieser Schritt wird weithin als Antwort auf die angeblichen russischen Verstärkungen durch nordkoreanische Truppen gewertet. Trotz der ukrainischen Berichterstattung sind die Angaben bisher nicht unabhängig verifiziert. Auf russischer Seite werden die Berichte hingegen kleinlaut behandelt. Alexander Bogomas, Gouverneur von Brjansk, bestritt den Raketenbeschuss und berichtete lediglich von abgefangenen ukrainischen Drohnen. Die Informationslage bleibt widersprüchlich: Während militärische Blogs und inoffizielle Kanäle von Explosionen in Karatschew sprechen, herrscht auf offizieller russischer Seite Schweigen. Der Vorfall unterstreicht einmal mehr die fragile und zunehmend unberechenbare Sicherheitslage entlang der ukrainisch-russischen Grenze.