Das südkoreanische Militär hat am Donnerstag den Start einer nordkoreanischen Interkontinentalrakete bestätigt – der erste Test dieser Art seit dem vergangenen Dezember. Der Raketenstart erfolgte nördlich von Pjöngjang und brachte das Projektil in einer steilen Flugbahn ostwärts über das offene Meer, bevor es schließlich ins Wasser stürzte. Auch die japanische Regierung registrierte den Testflug und bestätigte diesen in einer Stellungnahme durch das Büro des Premierministers. Am Tag zuvor hatte bereits der südkoreanische Militärgeheimdienst in einer Sitzung mit Abgeordneten vor einem bevorstehenden Langstreckenraketentest Nordkoreas gewarnt. Berichten zufolge könnte das abgeschottete Land zudem die Vorbereitungen für einen weiteren Atomtest beendet haben. Diese Entwicklung sorgt für erhebliche Besorgnis in der internationalen Gemeinschaft. Die Vereinten Nationen untersagen Nordkorea den Start oder Test von ballistischen Raketen, die potenziell mit nuklearen Sprengköpfen ausgestattet werden könnten. Das Land steht seit längerem unter internationalen Sanktionen aufgrund seines beharrlichen Raketen- und Atomprogramms. Nachdem die Situation über einen gewissen Zeitraum hinweg ruhiger war, hat sich der Konflikt um Nordkoreas Waffenprogramme seit Anfang 2022 wieder verschärft, was durch mehrere Tests atomwaffenfähiger Raketen und Marschflugkörper erneut ins Bewusstsein gelangte. Letzter Test einer Interkontinentalrakete vor diesem jüngsten Vorfall fand am 18. Dezember des letzten Jahres statt, ein weiteres Zeichen dafür, dass die militärischen Aktivitäten Nordkoreas trotz internationaler Auflagen und Sanktionen an Intensität zunehmen.