23. Oktober, 2024

Technologie

Spannungen im Chip-Markt: Qualcomm und Arm im Konflikt

Spannungen im Chip-Markt: Qualcomm und Arm im Konflikt

In der Halbleiter-Branche brodelt es: Ein erbitterter Streit zwischen dem US-amerikanischen Chipriesen Qualcomm und dem britischen Chipdesigner Arm könnte den milliardenschweren Markt kräftig durchschütteln. Im Zentrum des Konflikts stehen die wertvollen Architekturen von Arm, die die Basis für Chips zahlreicher Anbieter bilden. Diese kommen nicht nur in nahezu allen Smartphones, sondern vermehrt auch in Computern zum Einsatz.

Arm hat Qualcomm kürzlich darüber informiert, dass die derzeitige Lizenzvereinbarung zur Nutzung ihrer Designs in 60 Tagen enden soll, wie Bloomberg berichtet. Die Reaktion an der Börse ließ nicht auf sich warten: Die Aktien von Qualcomm gaben in New York nach dem Handelsstart um 1,7 Prozent nach, während die Papiere von Arm sogar um fast sechs Prozent sanken.

Die aktuellen Lizenzen ermöglichen Qualcomm, Chips auf Arm-Architekturen zu entwickeln, die das Herzstück ihres Geschäfts mit Android-Geräten bilden. Gleichzeitig erweitert Qualcomm seine Aktivitäten im Bereich der Prozessoren für Windows-PCs und Fahrzeuge. Apple hingegen nutzt Qualcomm-Modems für Mobilfunkverbindungen, entwickelt allerdings eigene Chipsysteme für iPhones, iPads und Macs auf Arm-Basis.

Der Konflikt schwelt bereits seit längerem, besonders seit Qualcomm 2021 das Chip-Start-up Nuvia übernahm. Nuvia, ebenfalls Lizenznehmer von Arm, entwickelt entscheidende Technologien für Qualcomms neue PC-Chips. Diese Woche verkündete Qualcomm zudem, Nuvias Technologie in Smartphones integrieren zu wollen. Arm sieht hierin einen Regelverstoß, während Qualcomm die Kündigungsankündigung als unbegründet zurückweist.