Die geopolitische Bühne der Ukraine-Krise erhält neue Facetten, nachdem die USA die Stationierung nordkoreanischer Soldaten in Russland nahe der ukrainischen Grenze öffentlich machen. Außenminister Antony Blinken verdeutlichte, dass derzeit rund 10.000 nordkoreanische Soldaten in Russland verweilen, davon bis zu 8.000 in Kursk. Die USA erwarten, dass diese bald in die Kampfhandlungen gegen die Ukraine eingreifen, was sie zu legitimen Zielen im Konflikt machen würde.
Die Präsenz nordkoreanischer Truppen in Russland wäre das erste Mal seit einem Jahrhundert, dass Russland ausländische Soldaten im eigenen Land begrüßt und wirft Fragen über ihre Einsatzorte auf. Ob sie auf ukrainischem Boden kämpfen werden oder auf russischem Territorium ausschließlich logistische Unterstützung leisten, bleibt unklar. Die UN deutet zudem an, dass einige dieser Soldaten möglicherweise Aufgaben hinter der Front übernehmen könnten.
Präsident Wolodymyr Selenskyj lotet derweil die Möglichkeit militärischer Unterstützung aus Südkorea aus, wobei der Fokus auf Artillerie und Flugabwehr liegt. Er enthüllte, dass bis zu 3.000 nordkoreanische Soldaten sich gegenwärtig in russischen Ausbildungslagern befinden — mit einer voraussichtlichen Steigerung auf 12.000, die auch Pionieraufgaben in russischen Rüstungsbetrieben übernehmen könnten.
Parallel intensivieren sich die Spannungen durch gegenseitige Drohnen- und Raketenangriffe zwischen Russland und der Ukraine. Die russische Teilrepublik Baschkortostan wurde von ukrainischen Drohnenangriffen getroffen, während die russische Luftverteidigung weitere Attacken in Brjansk abwehrte. Auf ukrainischer Seite trafen russische Raketen die Hafenstadt Odessa, was den gesamten Konflikt auf eine neue Spannungsebene hebt.