20. Mai, 2024

Politik

Spannungen beim Eurovision Song Contest: Israelische Teilnehmerin im Zentrum der Kontroverse

Spannungen beim Eurovision Song Contest: Israelische Teilnehmerin im Zentrum der Kontroverse

Der Eurovision Song Contest ist für Interpreten häufig eine emotionale Achterbahn – doch in diesem Jahr steht eine Künstlerin unter einem besonderen Stern der Aufmerksamkeit. Die 20-jährige Eden Golan vertritt Israel beim zweiten Halbfinale am Donnerstag in Malmö, Schweden, und sieht sich einer unterschiedlich gesinnten Zuschauerschaft gegenüber. Nicht alle im Publikum werden ihr und ihrem Heimatland den erforderlichen Beifall spenden – einige hätten Israel lieber gänzlich aus dem Wettbewerb ausgeschlossen.

Seit Monaten haben pro-palästinensische Gruppen und einige Fans des Song Contests vergeblich versucht, die verantwortliche European Broadcasting Union dazu zu bewegen, Golan von der diesjährigen Veranstaltung auszuschließen. Der Grund dafür liegt in der israelischen Militäroperation in Gaza. Die Debatte entflammte besonders, als der Titel von Golans Beitrag bekannt wurde: "October Rain", eine scheinbare Anspielung auf die Angriffe der Hamas im letzten Jahr, in denen laut israelischen Beamten etwa 1.200 Personen getötet und 240 als Geiseln genommen wurden.

Die Organisatoren des Eurovision Song Contest legen Wert darauf, die Veranstaltung politisch neutral zu halten. Deshalb meldeten sie Einwände gegen den Titel und einige Textpassagen von Golans Lied an, die als zu politisch empfunden wurden. Daraufhin passte Golan ihren Song an, welcher nun unter dem Titel "Hurricane" auftritt.

Noch ist die politische Dimension des Eurovision Song Contests ein umkämpftes Thema. So berichtete Bambie Thug, die Irland vertritt, kürzlich von einem Vorfall nach einer Probe, bei der die Veranstalter von ihr verlangten, pro-palästinensische Slogans von ihrer Kleidung zu entfernen. Damit bekräftigen die Organisatoren ihre Linie, politische Slogans und Symbole, die Zwietracht säen könnten, strikt zu unterbinden.