24. November, 2024

Politik

Spannungen auf hoher See: Ermittlungen nach Kabelsabotage schreiten voran

Spannungen auf hoher See: Ermittlungen nach Kabelsabotage schreiten voran

Das finnische Patrouillenschiff "Turva" hat die Untersuchungen an der beschädigten Stelle des Seekabels C-Lion1 im Bereich der südlichen Ostsee aufgenommen. Es unterstützt die schwedische Küstenwache bei der Unterwasser-Inspektion dieser strategisch wichtigen Kommunikationsverbindung zwischen Deutschland und Finnland. Auch die deutsche Bundespolizei ist mit ihrem Schiff "Bamberg" vor Ort involviert. Vor etwa einer Woche wurden C-Lion1 sowie ein weiteres Kabel, das Schweden und Litauen verbindet, kurz nacheinander beschädigt. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius äußerte den Verdacht auf Sabotage, eine These, die auch von schwedischen Ermittlungsbehörden untersucht wird. In diesem Kontext rückt das chinesische Frachtschiff "Yi Peng 3" ins Zentrum der Nachforschungen. Das Schiff befand sich aus einem russischen Ölhafen kommend in der Nähe der beschädigten Kabel und liegt derzeit im Kattegat zwischen Dänemark und Schweden vor Anker. Ob die dänische Marine das Schiff festgesetzt hat, bleibt offen. Das Verteidigungskommando Dänemarks bekundete lediglich eine stärkere Präsenz in der Nähe der "Yi Peng 3". Auch ein schwedisches Küstenwacheschiff ist in der Nähe stationiert, während das deutsche Schiff "Bad Düben" laut Schiffsradar ebenfalls dort gesichtet wurde. Nach Aussagen des dänischen Sicherheitsexperten Jacob Kaarsbo deutet vieles auf die Beteiligung der "Yi Peng 3" an der Beschädigung hin, obwohl offizielle Anschuldigungen noch ausstehen. Er vermutet, dass Russland das Schiff für potenzielle Sabotagehandlungen gechartert haben könnte, während er eine direkte chinesische Beteiligung für unwahrscheinlich hält. Währenddessen laufen die Planungen für die Kabelreparaturen auf Hochtouren. Der Betreiber Cinia hat angekündigt, dass die Arbeiten an C-Lion1 spätestens am Montag beginnen und bis Ende November abgeschlossen sein sollen. Auch das alternde Arelion-Kabel zwischen Gotland und Litauen, das ebenfalls beschädigt wurde, wird eine eingehendere Untersuchung erfahren, da es an der östlichen Kreuzung von Gotland eine Verbindung mit C-Lion1 aufweist.