05. November, 2024

Politik

Spannungen an der libanesischen Grenze: Israelische Operationen angekündigt

Spannungen an der libanesischen Grenze: Israelische Operationen angekündigt

Israel hat Washington über begrenzte Militäroperationen an der libanesischen Grenze informiert. Laut dem Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, soll sich die Operation auf die Infrastruktur der Hisbollah nahe der Grenze konzentrieren. Details hierzu blieben ungenannt, und es ist unklar, ob damit erste kleinere Bodeneinsätze im Libanon gemeint sind. US-Medienberichten zufolge könnten diese innerhalb von Stunden beginnen.

Die "Washington Post" und CBS berichteten, dass eine Bodenoffensive geplant sei, dies wurde jedoch von US-Präsident Joe Biden nicht direkt bestätigt. Laut dem "Wall Street Journal" sollen israelische Spezialkräfte bereits gezielte Vorstöße in den Süden des Libanons unternommen haben, die möglicherweise als Vorbereitung dienen könnten.

Währenddessen warnte Armeesprecher Daniel Hagari vor der Verbreitung "unverantwortlicher Gerüchte" und bat darum, sich an offizielle Mitteilungen zu halten. Nach Angaben libanesischer Sicherheitskreise befanden sich am Montagabend keine israelischen Panzer nahe der Grenze.

Zeitgleich gab es starke Angriffe des israelischen Militärs in der Nähe des Litani-Flusses, rund 30 Kilometer nördlich der Grenze. Kampfflugzeuge waren ebenfalls im Südlibanon zu hören. Mehrere Gebiete in Nordisrael, darunter bei Metula, Misgav Am und Kfar Giladi, wurden zu militärischen Sperrzonen erklärt.

Israels Verteidigungsminister Joav Galant sprach von einer bevorstehenden Phase im Kampf gegen die Hisbollah und deutete auf einen möglichen Bodeneinsatz hin. Die Rückkehr von etwa 60.000 vertriebenen Israelis an die Nordgrenze bleibt weiterhin ein Ziel. Ebenfalls sprach Hisbollah-Vize Naim Kassim über die Bereitschaft der Miliz, auf eine Bodenoffensive zu reagieren.

Die humanitäre Situation im Libanon spitzt sich zu, und nach Angaben der UN sind bereits rund 100.000 Menschen nach Syrien geflohen. Unterdessen evakuierte die deutsche Luftwaffe Botschaftspersonal aus Beirut nach Berlin.

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu wandte sich in einer Videobotschaft an die iranische Bevölkerung und betonte, dass es keinen Ort im Nahen Osten gäbe, den Israel nicht erreichen könne, um sein Volk zu beschützen. Angesichts der jüngsten Eskalationen forderte er die Bevölkerung zum Machtwechsel auf.