17. März, 2025

Märkte

Spannungen an den Märkten: Deutsche Schuldenbremse und US-Zölle im Fokus

Spannungen an den Märkten: Deutsche Schuldenbremse und US-Zölle im Fokus

Die anstehende Woche verspricht für den deutschen Aktienmarkt weiterhin Spannung, da sich Investoren auf die von US-Präsident Donald Trump angefachten Zollkonflikte und das milliardenschwere Finanzpaket der deutschen Regierungskoalition aus Union und SPD konzentrieren. Das Finanzpaket, das durch eine Einigung mit den Grünen eine wichtige Hürde überwunden hat, steht unmittelbar vor kritischen Abstimmungen.

Während sich der Dax jüngst von den schwächelnden US-Börsen abkoppeln konnte, treibt die derzeit chaotisch wahrgenommene Wirtschaftspolitik der USA den Konjunkturpessimismus dort in die Höhe. In der Eurozone hingegen belebt die Aussicht auf eine Lockerung der Schuldenbremse die Wachstumsprognosen. Am Dienstag soll der Bundestag über die Schuldenbremse abstimmen, während ein entscheidender Beschluss im Bundesrat bis Ende der Woche erwartet wird.

Börsenanalysten zeigen sich gespannt, wie sich die Mischung aus politischen Entscheidungen und der Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten auf die Märkte auswirken wird. Der ZEW-Index, der am Dienstag erscheint, könnte durch die optimistischen Erwartungen infolge des Finanzpakets positiv beeinflusst werden. Ebenso hat der Sentix-Konjunkturindex zuletzt positive Impulse verzeichnet.

Gleichzeitig bleibt die Unsicherheit hoch, da Trumps aggressive Zollpolitik nicht nur die US-Börsen belastet, sondern auch die Nervosität auf dem Dax erhöht. Kapitalmarktanalyst Robert Halver der Baader Bank äußert die Hoffnung, dass wirtschaftlicher Druck und innerparteiliche Unruhen bei Trump zu einem Umdenken führen könnten.

Besonderes Augenmerk liegt zudem auf der US-Notenbank Fed, die vor der Herausforderung steht, die Balance zwischen Konjunkturabschwächung und Inflationsrisiken zu finden. Eine Änderung der Leitzinsen wird zwar nicht erwartet, aber es könnten baldige Zinssenkungen in Aussicht gestellt werden.

Der große Verfallstag an den Terminbörsen am Freitag verspricht weitere Dynamik. Ein plötzliches Durchbrechen aktueller Marktgrenzen könnte zu starken Kursbewegungen führen. Unternehmensseitig werden mit Spannung die Jahreszahlen von Vonovia und RWE sowie Quartalsberichte von Lanxess, Fraport und Deutz erwartet. Die Sportartikelbranche achtet derweil auf die Zahlen des US-Konkurrenten Nike, während DHL-Aktionäre den Bericht von Fedex im Blick haben.