Friedrich Merz, Spitzenkandidat der Union, hat die Wählerschaft davor gewarnt, dass Stimmen für die FDP bei der bevorstehenden Bundestagswahl bedeutungslos sein könnten. Laut Merz sind die aktuellen Umfragewerte der FDP von vier Prozent zu viel für die Partei und gleichzeitig zu wenig für die Union. Er stellte die provokante Frage, ob eine Stimme für die Liberalen am Ende vergeudet sei.
Christian Lindner, Parteichef der FDP, reagierte prompt und kritisierte Merz für dessen vermeintliche Annäherung an die Grünen. Im Gegensatz zu den stagnierenden Umfragewerten der Union, die derzeit bei 33 oder 31 Prozent rangieren, könne jeder Prozentpunkt über vier Prozent die politische Landschaft der Bundesrepublik entscheidend verändern und eine Schwarz-Grün-Koalition verhindern, betonte Lindner. Marco Buschmann, der zukünftige FDP-Generalsekretär, unterstützte diese Ansicht und erklärte, wer Friedrich Merz keinen Wirtschaftsminister Robert Habeck wünsche, müsse die FDP wählen.
Merz äußerte auch seine Enttäuschung über das Abstimmungsverhalten der FDP im Bundestag beim Zustrombegrenzungsgesetz der Union. Dieses war gescheitert, weil einige Abgeordnete der FDP und der Union der Abstimmung ferngeblieben waren. Lindner jedoch betonte die Notwendigkeit eines schwarz-gelben Bündnisses und forderte die Union auf, sich zu einer Allianz mit den Liberalen zu bekennen.
In Bezug auf die jüngsten Bemühungen der FDP, das Zustrombegrenzungsgesetz mit der europäischen Asylreform in Verbindung zu bringen, äußerte sich Merz skeptisch. Er betonte, dass die europäische Asylreform erst ab Mitte 2026 vollständig umgesetzt sein werde und dass kurzfristig keine substanziellen Veränderungen zu erwarten seien. Auf europäische Lösungen anstatt nationaler Alleingänge setzte Merz allerdings weiterhin sein Vertrauen und forderte konkrete Ergebnisse.