Die Einführung neuer US-Zölle hat den deutschen Anleihemarkt zu Wochenbeginn in Bewegung versetzt, wenngleich die Kursgewinne der Bundesanleihen moderat ausfielen. Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future legte am Morgen um 0,24 Prozent auf 132,84 Punkte zu, während die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,43 Prozent fiel.
Rainer Guntermann, Analyst der Commerzbank, beschrieb die Zölle als keinen völlig unerwarteten, jedoch belastenden Faktor für die Risikobereitschaft der Anleger. Die jüngst erhobenen Zölle der US-Regierung auf Importwaren aus Kanada, Mexiko und China werfen lange Schatten auf die internationalen Märkte und könnten sich möglicherweise inflationssteigernd in den USA auswirken, so Guntermann.
US-Staatsanleihen reagierten anfangs mit Kursgewinnen auf die Zolleinführung, bevor der Markt im Verlauf unter Druck geriet und die Renditen anzogen. Besonders auffällig war der Anstieg der zweijährigen US-Anleihen, deren Rendite am Montagmorgen 4,27 Prozent erreichte, gegenüber 4,22 Prozent am Freitag.
Analyst Guntermann geht davon aus, dass die Folgen der US-Zölle auf die Inflation und mögliche geldpolitische Maßnahmen der USA mehr Beachtung finden werden als aktuelle Konjunkturdaten. Mit Spannung erwartet der Markt die Einkaufsmanagerindizes der Eurozone und den am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht.