10. Oktober, 2024

Wirtschaft

Spannung vor Fed-Protokoll: Zinsentscheidungen im Fokus

Spannung vor Fed-Protokoll: Zinsentscheidungen im Fokus

An den US-Börsen mischten sich die Kurse am Mittwoch, während Händler gespannt auf die Protokolle der jüngsten Sitzung der Federal Reserve blickten. Diese Dokumente sollen wichtige Hinweise auf den künftigen Zinskurs geben, der den Weg bis Jahresende bestimmen könnte.

Zur Wochenmitte lagen alle drei Leitindizes leicht im Minus, während die Anleiherenditen geringfügig anstiegen. Die Anleger warteten auf die Veröffentlichung der Fed-Protokolle, um mehr über die Einschätzungen der Notenbanker zur Wirtschaft und den Zinskürzungen in diesem Jahr und darüber hinaus zu erfahren. Besonders ins Rampenlicht geraten ist die Geldpolitik, nachdem ein unerwartet starker Jobbericht im September Zweifel schürte, ob die Fed in diesem Jahr einen weiteren großen Zinssatzschnitt vornehmen wird.

Paul Donovan, Chefvolkswirt bei UBS Global Wealth Management, bemerkte in einem Kommentar, dass die Protokolle der letzten Fed-Sitzung 'faszinierend' seien. Der Grundton der Fed-Protokolle dürfte die Erwartungen an weitere Zinssenkungen nicht verändern — die Fed bemühe sich nach wie vor, mit der Verlangsamung der Inflation in den USA Schritt zu halten. Die erwartete Geschwindigkeit der Zinssenkungen könnte jedoch durch die Protokolle beeinflusst werden.

Quelle für Spekulationen ist Pantheon Macroeconomics, das prognostiziert, dass die Fed eher in 25-Basispunkt-Schritten beginnen wird, die Zinsen zu senken, anstatt einen weiteren 50-Basispunkt-Schnitt vorzunehmen. Trotz der aktuellen Betonung der wirtschaftlichen Stärke durch das FOMC glaubt man bei Pantheon, dass ein sanftes Arbeitsmarkt- und Aktivitätsdatenpaket im vierten Quartal und Anfang des kommenden Jahres die Fed zwingen könnte, schnell zu reagieren, um nicht den Anschluss zu verlieren.

Bevor die nächste Zinsentscheidung gefällt wird, werden Währungshüter einen weiteren Jobbericht sowie den Verbraucherpreisindex für September analysieren, der am Donnerstagmorgen veröffentlicht wird. Dieser Inflationsbericht ist für die Fed besonders entscheidend, nachdem der starke Beschäftigungsbericht aus September die Blicke auf den Arbeitsmarkt gelenkt hatte.

Aktuell preisen die Märkte eine 88%ige Wahrscheinlichkeit ein, dass die Fed eine Viertelpunkt-Senkung ankündigen wird. Die Wahrscheinlichkeiten für einen weiteren großen Zinsschritt hingegen erscheinen derzeit nahezu ausgeschaltet, wie das CME FedWatch-Tool zeigt.

Inmitten dieser Marktdynamik fiel die Aktie von Googles Muttergesellschaft Alphabet im frühen Handel um 1%, da das US-Justizministerium darauf hindeutete, den Tech-Giganten aufzuspalten.