In der Metall- und Elektroindustrie spitzt sich die Situation vor der bedeutenden Tarifrunde am Montag in Hamburg weiter zu. Die IG Metall hat angekündigt, in Niedersachsen mit weiteren massiven Warnstreiks in Städten wie Hannover, Salzgitter und Hildesheim den Druck aufrechtzuerhalten. Der Arbeitskampf, der seit fast zwei Wochen andauert, soll fortgeführt werden, um mehr Bewegung an den Verhandlungstisch zu bringen, so der Bezirksleiter Thorsten Gröger.
Nach bereits drei erfolglosen Verhandlungsrunden wollen Gewerkschaft und Arbeitgeber am Montag in Hamburg versuchen, einen Tarifkompromiss zu erzielen. Dieser könnte richtungsweisend für weitere Tarifregionen sein, da hier gleichzeitig für die Bezirke Küste, einschließlich des Nordens von Niedersachsen, und Bayern verhandelt wird. Für den Tarifbezirk, der den Süden Niedersachsens umfasst, ist noch kein neuer Verhandlungstermin angesetzt.
Seit Beginn der Warnstreiks am 29. Oktober haben sich mehr als 30.000 Beschäftigte im IG-Metall-Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt beteiligt. Besonders im Fokus stand das VW-Werk in Osnabrück. Bemerkenswert ist, dass das Ex-Karmann-Werk in Osnabrück, das nicht dem VW-Haustarif unterliegt, somit noch bis Ende November unter Friedenspflicht steht.
Die letzte Tarifverhandlungsrunde endete überraschend abrupt nach nur 45 Minuten, aus Sicht der Gewerkschaft ohne Bewegung der Arbeitgeberseite. Diese bieten eine Lohnerhöhung von 1,7 Prozent ab Juli 2025 und 1,9 Prozent ab Juli 2026 bei einer Laufzeit von 27 Monaten. Die IG Metall hingegen fordert eine Erhöhung von sieben Prozent innerhalb von zwölf Monaten und 170 Euro mehr für die Auszubildenden.
Interessant ist, dass Volkswagen für das Werk außerhalb des Branchentarifs verhandelt und dabei sogar eine Senkung der Löhne um zehn Prozent plant, was im Gegensatz zur Forderung der IG Metall nach einer siebenprozentigen Erhöhung steht.