Spannung vor der Wahl: Union schwächelt, SPD im Aufwind

In der neuesten YouGov-Umfrage zeigt sich rund einen Monat vor der Bundestagswahl ein spannendes Rennen um die Spitzenplätze. Während die CDU/CSU gegenüber der Vorwoche zwei Prozentpunkte einbüßt und nun bei 28 Prozent steht, holen andere Parteien auf. Die SPD springt nach einem Zugewinn von einem Punkt mit 19 Prozent auf den geteilten zweiten Rang – gleichauf mit der ebenfalls bei 19 Prozent liegenden AfD, die ebenfalls zwei Punkte einbüßt. Die Grünen konnten ihr Ergebnis um einen Punkt verbessern und erreichen mit 15 Prozent ihren höchsten Wert bei YouGov seit April 2024. Kleinere Parteien wie das BSW verharren stabil bei 6 Prozent, während FDP und Linke mit je 4 Prozent derzeit nicht im Bundestag vertreten wären. Eine mögliche Koalition aus Union und SPD rückt damit in greifbare Nähe, wohingegen eine Zusammenarbeit mit den Grünen nicht auf eine Mehrheit käme. Andere rechnerische Kombinationen erscheinen politisch ausgeschlossen. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Wahlumfragen stets mit einer gewissen Unsicherheit behaftet sind, bedingt durch schwindende Parteibindungen und spontane Wahlentscheidungen. Die aktuelle Erhebung spiegelt lediglich eine Momentaufnahme wider und stellt keine Prognose für den Wahlausgang dar. Andere jüngst durchgeführte Umfragen zeigen für die Union Werte zwischen 29 und 31 Prozent, für die SPD 16 und für die AfD zwischen 19 und 21,5 Prozent. Eine besondere Herausforderung stellt die hohe Anzahl unentschlossener Wähler dar: Etwa ein Drittel hat sich noch nicht endgültig entschieden. Dabei geben 79 Prozent der Unentschlossenen an, keine Partei vertrete sie angemessen, und 75 Prozent möchten die kommenden Entwicklungen abwarten. 70 Prozent fühlen sich unzureichend informiert, um eine Entscheidung zu treffen. Die Ähnlichkeit der Parteipositionen ist lediglich für 40 Prozent ein Hemmnis bei der Entscheidungsfindung, während 45 Prozent dies nicht so empfinden.