Die bevorstehende Rede des Gouverneurs der Bank of Japan, Kazuo Ueda, in Nagoya verspricht, die Finanzmärkte in den kommenden Tagen in Atem zu halten. Anlässlich seines Auftritts wird Ueda erstmals seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump wieder öffentlich sprechen und zudem auf die jüngsten Wirtschaftsdaten Japans reagieren, die trotz aller Widrigkeiten eine bemerkenswerte Stabilität im Konsum gezeigt haben. Um 10 Uhr soll Ueda seine Ansichten in einer Rede äußern und den Fragen der anwesenden Wirtschaftsexperten und Führungskräfte Rede und Antwort stehen. Im Anschluss daran soll eine Pressekonferenz stattfinden, die ebenso mit Spannung erwartet wird. Diese jährlichen Treffen in Osaka und Nagoya dienen traditionell dem Austausch mit führenden Ökonomen und der Erörterung der laufenden geldpolitischen Strategie der Bank of Japan. Analysten und Investoren verfolgen Uedas Ankündigungen genau, um Hinweise auf eine möglicherweise bevorstehende Zinserhöhung zu erhalten. Während einige Experten erwarten, dass die Zinsen bereits im Dezember angehoben werden könnten, spekulieren andere auf einen späteren Zeitpunkt im Januar. Seit die Bank of Japan im März die Negativzinsen beendete und im Juli den kurzfristigen Leitzins auf 0,25 % erhöhte, ist die Frage einer weiteren Zinsanhebung in aller Munde, insbesondere vor dem Hintergrund der angestrebten Inflationsrate von 2 %.