Friedrich Merz, Kanzlerkandidat der Union, strebt danach, das TV-Duell mit Bundeskanzler Olaf Scholz drastisch auszuweiten. Sein ehrgeiziges Ziel ist es, neben dem Grünen-Kandidaten Robert Habeck auch die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel ins Studio zu holen. Diese „Viererrunde“, so Merz, würde unmissverständlich klarmachen, dass keine Gemeinsamkeiten zwischen der Union und der AfD bestehen, erklärte er gegenüber dem Medienhaus WMH. Die Bürger, davon ist Merz überzeugt, würden von einer solch erweiterten Diskussionsrunde profitieren. Andreas Audretsch, Wahlkampfmanager von Habeck, zeigt sich aufgeschlossen gegenüber Merz' Vorschlag. Er wünscht sich, dass Olaf Scholz seinerseits zu einer fairen und offenen Debatte bereit sei. Nach Ansicht von Audretsch steht ARD und ZDF in der Pflicht, den Zuschauern eine echte Auswahl zu bieten und die geplanten Diskussionen zu erweitern. Die ursprünglichen Pläne der Sender sahen lediglich zwei Zweier-Duelle vor. Merz und Scholz sollten am 9. Februar aufeinandertreffen, während für den folgenden Tag ein Duell zwischen Weidel und Habeck vorgesehen war. Der Widerstand der Grünen, die Robert Habeck lieber in der Runde mit Scholz und Merz sehen wollen, verhinderte dieses Vorhaben. Habecks Sprecher forderte in einem Schreiben an die Chefredakteure von ARD und ZDF, die Entscheidung zugunsten eines dreiköpfigen Formats zu überdenken. Merz hatte bereits signalisiert, dass er einen direkten Austausch mit Alice Weidel bevorzuge, um die inhaltlichen Differenzen zwischen CDU und AfD klar herauszustellen. Weidel ihrerseits begrüßte die Herausforderung und bekräftigte gegenüber verschiedenen Medien ihr Interesse an einem medienwirksamen Duell mit Merz.